Rom, 19. April 1999 |
Vorgestern am Montag den 19. April 1999 ist gegen 15 Uhr ein Haus geraeumt worden, das erst am letzten Freitag durch das “Osservatorio per i profughi” besetzt worden war, um allen Fluechtlingen in der Stadt eine Bleibe zu bieten. Vermummte Antiguerillaeinheiten stuermten das Haus, in dem etwa 15 Bewohner anwesend waren. Diese wehrten sich angesichts dieser staatlichen Uebermacht nicht, und liessen sich von der Staatsmacht verhaften. Unter den Verhafteteten befinden sich auch 4 Kurden, die seit Dezember letzten Jahres mit weiteren 150 KurdInnen auf dem Collle Oppio in Papphuetten leben.
Der Staat zeigt angesichts des Krieges gegen Yugoslawien und vordergruendig vorgetragenen humanitaeren Hilfe hier sein wahres Gesicht: Das des Verteidigers kapitalistischer Interessen. Das Haus, in der Haupttourieinfallstrasse Roms gelegen, steht seit einiger Zeit leer. Der Besitzer hatte noch am Vormittag seine Anzeige gegen die BesetzerInnen zurueckgezogen und es standen Verhandlungen mit der Commune fuer die Schaffung eines Fluechtlingszentrums an. Trotzdem liess die Polizei es sich nicht nehmen, auf eine voellig unangemessen Art das Haus zu raeumen.
Das “Osservatorio per i profughi”, ein Zusammenschluss verschiedener Centri Sociali Roms, kuendigte weitere Aktionen gegen den Krieg und fuer die Hilfe von Fluechtlingen an.
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