Pressemitteilung] IvI Frankfurt geräumt – Squat:Mainz erklärt sich solidarisch

Am heutigen morgen wurde das Institut für vergleichende Irrelevanz in Frankfurt (IvI) mit einem polizeilichen Großaufgebot geräumt. Dabei kam es zu mehreren Verletzten seitens der Besetzer_innen, die sich der Räumung durch passiven Widerstand entgegengesetzt hatten. Etwa 300 Sympathisant_innen protestierten gegen die Räumung, wurden jedoch schnell von der Polizei abgedrängt. Die Aktivist_innen, die lange gegen die drohende Räumung gekämpft hatten, wollen die gewaltsame Beendigung des unkommerziellen Kultur- und Bildungsprojekts jedoch nicht einfach hinnehmen. Sie kündigten weitere Aktionen und Besetzungen an, bis ein alternativer Raum für das Projekt gefunden ist.

Squat:Mainz erklärt sich solidarisch

Die Aktiven von Squat:Mainz reagierten verständnislos auf die Räumung und erklären sich mit dem IvI solidarisch: “Das IvI war in Frankfurt für die gesamte Dauer seines Bestehens ein wichtiger Ort der Politik und Kultur jenseits des kapitalistischen Mainstream. Wir finden es vollkommen inakzeptabel, das ein solches gemeinnütziges Projekts nun mit staatlicher Unterstützung den Verwertungsinteressen eines privaten Konzerns geopfert wird.”, erklärt Samuel Kaspar von Squat:Mainz. Er unterstützt damit die Haltung der Aktivist_innen vom IvI, die das martialische Auftreten der Staatsgewalt zur Durchsetzung der Gewinnziele der Franconofurt AG, an die die Universität Frankfurt das Gebäude verkauft hatte, scharf angreifen.

Demo gegen Räumung angekündigt

Die Menschen aus dem geräumten IvI haben nun weitere Aktionen gegen die Räumung angekündigt. So rufen sie für den “Tag X + 1”, das heißt den morgigen Abend (23.4.), für 18 Uhr zu einer Demo gegen die Räumung am Frankfurter Kaisersack auf. Tim Hirschhorn von Squat:Mainz unterstreicht die wichtig des Protestes: “Wir rufen alle auf, sich an dieser Demonstration gegen die unverhältnismäßige und nicht hinnehmbare Räumung des IvI auf. Es darf einfach nicht zur Regel werden, dass wichtige politische Anliegen, wie sie im IvI oder der Oberen Austraße vertreten wurden, mit staatlicher Gewalt kleingehalten werden.”

Räumung kein Einzelfall

Die Räumung des IvI, aber auch die der Mainzer Oberen Austraße 7 stellen keinen Einzefall dar. Immer wieder kommt es bundesweit, wie auch in anderen Ländern, zur Räumung unkommerzieller, alternativer Projekte für Kultur und Politik, die kommerziellen Zielsetzung von Staaten und Konzernen anheim fallen. Solange private Gewinninteressen staatlich protegiert und gegenüber dem legitimen Anspruch vieler Menschen auf Selbstbestimmung und Freiheit bevorzugt werden, bleiben derartige Räumungen leider an der Tagesordnung. Deshalb ist den aus der Oberen Austraße vertriebenen Menschen wichtig, das IvI und ähnliche Projekte zu unterstützen.

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