“GEMEINSAM GEGEN LEERE – WEM GEHÖRT DER RAUM?” VOM 17. BIS 23. APRIL, ÜBERALL
“Bleiben Sie Zuhause. Bitte. Alle.”, „Gemeinsam gegen Corona“, “Lieber mit [Maske] als ohne”. So oder ähnlich fordern die Städte und Kantone dazu auf sich und andere gegen das neue Corona-Virus zu schützen. Die individuellen Mittel mit denen die Krise bewältigt werden kann sind jedoch sehr unterschiedlich. Zuhause zu bleiben ist nicht für alle gleich komfortabel oder überhaupt möglich. Viele haben zu wenig Platz oder keine physische und psychische Sicherheit Zuhause, müssen trotz Ansteckungsgefahr ausser Haus arbeiten oder werden durch die Massnahmen noch mehr in die soziale Isolation gedrängt. Viele haben aber nicht nur kein Zuhause oder die Mittel um sich zu schützen, sondern gar keinen menschenwürdigen Ort zum Leben: Menschen, die auf der Strasse, in Camps, Bunkern oder Gefängnissen wohnen müssen. Unsere Möglichkeiten unsere Leben selbstbestimmt nach eigenen Bedürfnissen und Werten zu leben sind auch während Corona bestimmt von Klasse, Gender, Aufenthaltsstatus und System-Konformität.
Mit dieser rasanten Vertiefung von strukturellen Ungleichheiten, fehlenden Lösungsansätzen und der durch Corona verstärkten wirtschaftlichen Krise hat eine Leere Einzug gehalten in viele unserer Köpfe, Körper, Zukunftspläne, soziale Interaktionen, Beziehungen und Portemonnaies.
Diese Leere lässt sich auch andernorts wiederfinden: Im öffentlichen Diskurs um soziale Ungleichheiten, in welchem viele prekäre Situationen beinahe unsichtbar und ignoriert bleiben. In unzähligen Immobilien von Grosskonzernen, Immobilienfirmen, staatlichen Strukturen oder vermögenden Einzelpersonen in jeder Stadt (wo sie sich dafür auf keinen Fall finden lässt: In den Portemonnaies derselben). Als leer entpuppten sich auch die Versprechen von Politiker*innen und Staatsorganen, die verschärfte Situation von Geflüchteten in den Camps, Sans-Papiers, Obdachlosen, FLINT-Personen und People of Color zu verbessern.
Zu Hause bleiben und nichts tun? Wir haben eine andere Idee von Solidarität! Lasst uns zusammen Missstände anprangern! Aufzeigen wo die Probleme der Krise begraben liegen! Grundsätze unserer Gesellschaft hinterfragen! Erfahrungen Teilen! Zeit für unkonventionelle Lösungen! Ziviler Ungehorsam ist mehr als angebracht! Solidarität mit Hand und Fuss kann gelebt werden! Gemeinsam gegen Leere!
Aufforderung an alle, die diese Ansichten teilen: Solidarisiert euch und nehmt an den Aktionstagen teil: Mit eurer Perspektive auf die Krise und eurer Aktionsform!
GEMEINSAM GEGEN LEERE
gegenleere [at] immerda [dot] ch
https://gemeinsamgegenleere.blackblogs.org/
Einige Hausbesetzungen in Schweiz https://radar.squat.net/de/groups/country/CH/squated/squat
Einige Gruppen (Kollektive, soziale Zentren, Hausbesetzungen) in Schweiz https://radar.squat.net/de/groups/country/CH
Veranstaltungen in Schweiz https://radar.squat.net/de/events/country/CH
Quelle: https://gemeinsamgegenleere.blackblogs.org/2021/04/15/aktionstage/