Das letzte besetzte Haus

  Das letzte besetzte Haus


Die Bewohner des letzten besetzten Hauses in Berlin an der Köpenicker Straße 137/138 kündigten gestern weiteren Widerstand gegen den Verkauf des von ihnen akquirierten Gebäudes an. Eine Demonstration von etwa 1000 Autonomen endete am Sonnabend, wie berichtet, gewalttätig. 24 Personen wurden festgenommen, die mit Flaschen und Steinen nach den Beamten geworfen hatten.

Anlass für den von den Besetzern als «Jubeldemonstration» angekündigten Marsch, war eine abgesagte Zwangsversteigerung der Immobilie. Am Dienstag sollte das Haus unter den Hammer kommen. Die Commerzbank versucht es seit einem Jahr zu verkaufen, um ihre Ansprüche gegen den Vorbesitzer zu befriedigen.

Dieser hatte vor vier Jahren das 1900 Quadratmeter große Areal erworben, um ein Wohn- und Geschäftshaus zu errichten. Doch die Bewohner, die den Altbau seit 1990 mit Beschlag belegen, pochen auf ihre Verträge mit der Wohnungsbaugesellschaft Mitte. So musste der Investor sein Vorhaben schon ein Jahr nach dem Kauf ad acta legen.

Seitdem steht die Commerzbank mit ihren Forderungen in der Warteschleife. Sie hatte dem verhinderten Investor den Kredit für die Kaufsumme gewährt. Doch die Hoffnung der Bank, ihre Ansprüche über eine Zwangsversteigerung einlösen zu können, scheiterten bisher.

Dabei wird das auf 5,4 Millionen geschätzte Grundstück für nur 3,8 Millionen Mark angeboten. Dennoch springen Interessenten ab, bringen zu geringe Gebote ein oder bleiben gleich ganz aus. Ob das an der Hartnäckigkeit der etwa 40 Bewohner liegt oder an dem derzeit prallen Immobilienmarkt, darauf will sich auch die Commerzbank nicht festlegen.

Fest steht: Die Autonomen sind vorerst die lachenden Dritten. Denn sie müssen nur nach Besitzerwechsel mit der Räumung ihres selbsternannten «Autonomen Kulturzentrums Køpi» rechnen. «Die Demonstration gegen Kapital und Commerz war ein voller Erfolg», kommentieren sie die Ausschreitungen. In einem Schreiben über das Fax-Gerät der Asta in der TU Berlin erklären sie, «wir werden der Polizeigewalt nicht weichen». Das müssen sie vorerst auch nicht, immerhin hat die Commerzbank eine Eigenverwertung des Grundstücks bisher ausgeschlossen.


Liebe Barbera!
Wir freuen uns, wenn engagierte Menschen versuchen einige Zeilen Text zu Papier zu bringen! Jedoch ist leider Dein Artikel so schlecht, daß wir für das Verfassen weiterer Artikel nur Empfehlen können nochmals über LOS zu gehen und NICHT DM 2000,- einzuziehen! [squat!net]

Berliner Morgenpost, 1.11.99, Barbara Dötsch


Nach der Demo flogen Steine

  Nach der Demo flogen Steine


Nach einer Demonstration hat die Polizei am Sonnabend 24 Jugendliche festgenommen. Die mehr als 500 Teilnehmer hatten in Kreuzberg und Schöneberg gegen eine mögliche Versteigerung des besetzten Hauses in der Köpenicker Straße 137 in Mitte demonstriert. Nach Polizeiangaben seien Beamte mit Steinen beworfen worden. Zwei Polizisten sowie zwei Demonstranten wurden bei der Auseinandersetzung verletzt. Am Abend kam es in der Oranienstraße in Kreuzberg zu Rangeleien zwischen vermutlich rechten Jugendlichen und Angehörigen der autonomen Szene.

Berliner Zeitung, 1.11.99


Køpi Versteigerung abgesagt

  Køpi Versteigerung abgesagt


Die für den 2. November diesen Jahres geplante Versteigerung der Köpenikerstraße 137 (Køpi) ist von der derzeitigen Besitzerin des Gebäudes abgesagt worden. Dies wurde vom Amtsgericht Mitte heute morgen bestätigt. Die Gründe für die Absage der Versteigerung sind zur Zeit noch nicht bekannt.

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Nen paar Bilder von der Koepi-Demo…

  Nen paar Bilder von der Koepi-Demo…


Hier nen paar huebsche Bilder von der Koepi Demo: Endlich auch im Internet….

http://stressfaktor.squat.net/koepi.html

Danke Stressfaktor, Danke!

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Køpi verteidigen

  Køpi verteidigen


  Demoaufruf

Nun ist es amtlich. Am 02.11.99 soll die Køpi ein zweites Mal versteigert werden. Nachdem der erste Versuch im Februar dieses Jahres fehlgeschlagen ist, hat die Commerzbank, die die Hauptgläubigerin des bankrotten “Eigentümers” ist, eine erneute Zwangsversteigerung beim Amtsgericht Mitte beantragt. Auch dieses Mal wollen und müssen wir dem unseren entschiedenen Widerstand entgegensetzen. Neben Aktionstagen vor dem Versteigerungstermin, Konzerten und notwendigen Eigenaktivitäten soll diese Demo allen die die Køpi verkaufen wollen und allen die an kaufen denken klarmachen, daß die Køpi Risikokapital war, ist und bleibt!

Die Køpi ist seit nun fast 10 Jahren Wohnraum für ca. 40 Menschen. Alle öffentlichen Räume werden unkommerziell selbstverwaltet. Sie ist mittlerweile eines der letzten linksradikalen Kultur-und Kommunikationszentren in Berlin. Dies bedeutet, daß sie einen in ihrer Größe einzigartigen Freiraum für politische Veranstaltungen, Solipartys und linke Gegenkultur bietet. Und gerade diese Freiräume haben wir auch bitter nötig! Die Køpi ist nur ein Beispiel von vielen, die sozialer Rassismus, Umstrukturierung und größenwahnsinniges Hauptstadtkonzept trifft.

Die Totsanierung ganzer Kieze, der Umbau von Mitte zum Regierungsbezirk, Prestigeprojekte wie der Potsdamer Platz oder die Friedrichstraße und nicht zuletzt die Ereignisse in der Rigaer Str. in Friedrichshain machen deutlich, worauf das Zukunftskonzept von Kapital, Politik und Neuer Mitte abzielt. Totale Kommerzialisierung und Kontrolle bisher öffentlicher Räume und damit einhergehend skrupellose Ausgrenzung und Vertreibung von sogenannten “Randgruppen” und Menschen mit schwächeren Einkommen.

IHRE ZUKUNFT IST NICHT UNSERE!

LINKER WIDERSTAND BRAUCHT AUTONOME RÄUME! Kommt alle zur Demo! Sa., 30.10.1999, 14 Uhr U-Bahnhof Mehringdamm, Berlin

Wer Lust hat, sich in der Organisation, der Durchführung oder der Gestaltung der Demonstration einzubringen, ist herzlichst aufgefordert, dies zu tun. Vorbereitungstreffen sind Donnerstags, 18.00 Uhr in der Køpi. Desweiteren sind eurer Kreativität natürlich auch im Vorfeld, während oder hinterher keine Grenzen gesetzt.

DIE KÖPI, DENEN DIE SIE NUTZEN!

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Knüppel gegen “Køpi”

  Knüppel gegen “Køpi”


Mit 24 Festnahmen und einem gewaltsamen Einsatz der Polizei endete am Samstagabend in der Potsdamer Straße die Demonstration für für den Erhalt des autonomen Kulturzentrums und Wohnprojektes “Køpi”. Die Polizeibeamten gingen mit Knüppeln und Fäusten gegen die Demonstranten vor und verletzten nach Angaben der Veranstalter zwei Personen schwer. Im Anschluß an die friedlich verlaufene Demonstration hatten Polizeibeamte gezielt Personen festgenommen. Vereinzelt reagiert Demonstranten mit Flaschen- und Steinwürfen auf das Vorgehen der Polizei.

Mehr als tausend Personen waren zuvor dem Aufruf der Veranstalter “Køpi bleibt!” gefolgt und vom U-Bahnhof Mehringdamm zur Zentrale der Berliner Commerzbank in der Potsdamer Straße gezogen. Die Polizei stand mit Wasserwerfern und Räumpanzern Spalier.

Anlass der Demonstration war die für den 2. November angesetzte Versteigerung der “Køpi”, die kurzfristig von der Commerzbank abgesagt worden war. Die 40 Bewohner des 1990 legalisierten, ehemals besetzten Hauses und ihre Unterstützer fordern trotzdem von der Commerzbank Verhandlungen über einen unbefristeten Nutzungs- oder Pachtvertrag. Das Angebot des Kulturzentrums sieht die Zahlung einer symbolischen Mark an die Commerzbank für das Grundstück vor. Bisher hat die Commerzbank keine Verhandlungsbereitschaft signalisiert.

Das Grundstück Köpenicker Straße 137, wo sich die “Køpi” befindet, ist seit dem Konkurs des ehemaligen Eigentümers Volquard Petersen 1998 zwangsverwaltet. Petersen hinterließ mehr als fünf Millionen Mark Schulden, Hauptgläubiger ist die Commerzbank. Bei einer erfolgreichen Versteigerung rechnen die Bewohner mit der Kündigung ihrer Mietverträge und einer “Luxussanierung” des Gebäudekomplexes.

Ebenfalls am Samstagabend wurden in Kreuzberg sechs vermeintliche Mitglieder der “Kameradschaft Treptow” von 30 bis 50 linken Jugendlichen angegriffen. Drei Personen wurden leicht verletzt.

Maurice Schuhmann, taz, 1.11.1999


Die Gespenster des 18. Juni

  Die Gespenster des 18. Juni


Vor rund einer Woche begann eine Email durch das Netz zu geistern. In ihr wird auf eine Website der Corporation of London aufmerksam gemacht, auf der Teilnehmer einer Demonstration am 18.Juni 1999 abgebildet sind. Die Polizei der City of London ruft dazu auf, die abgebildeten Personen zu identifizieren oder der Polizei ihren Aufenthaltsort zu verraten.

Eine Anzahl von Organisationen hatte für den 18.Juni 1999 zu einem “Karneval gegen Kapitalismus” aufgerufen. Geplant war, durch eine grosse Strassenparty die Verkehrswege in der “City”, dem Londoner Finanzzentrum, zu verstopfen und dadurch zumindest teilweise den Handel an der Börse zu stören sowie ein Zeichen gegen Neoliberalismus und Globalisierung zu setzen. Parallel dazu wurden Aktionen in 43 Ländern organisiert. Den Anlass dazu bot das gleichzeitig in Köln stattfindende Gipfeltreffen der G8-Nationen.

Was zunächst tatsächlich wie ein Fest begann, mit einer akustischen Trommelsession brasilianischen Stils in der gigantischen Liverpool Street Station, entwickelte sich im Laufe des Nachmittags zu einer verworrenen Strassenschlacht mit zahlreichen Verletzten und einem, nach Angaben der Polizei, Sachschaden von 2 Millionen Pfund. Die Anzahl der Demonstranten wurde in der Presse mit 6000 angegeben, Teilnehmer vor Ort sprechen allerdings von 20.000 oder mehr.

Teile der Presse, insbesondere die rechtslastigen Tageszeitungen “Evening Standard” und “Telegraph” hatten bereits Wochen zuvor Angst verbreitet. In Schlagzeilen wurde vor “anarchistischen Extremisten” gewarnt, welche drohen würden, “die City in Aufruhr” zu versetzen. Diese Form von Berichterstattung vorausahnend, hatten die Organisatoren für den 18.Juni eine eigene Zeitung herausgegeben. Diese nannte sich “Evading Standards” und sah dem Evening Standard zum verwechseln ähnlich. Alles andere als ein autonomes Kampfblatt, handelte es sich um eine gutgemachte, gutdesignte Zeitung voller gutrecherchierter Artikel mit zahlreichen Fakten über die Macht der Finanzmärkte. Die verschiedenen Gruppen, die den Karneval organisierten, präsentierten sich in ihrer Zeitschrift als eine Protestbewegung neuen Stils, als eine “Bewegung ohne Führer, ohne Ideologie, ohne politische Kader”. Sie distanzierten sich explizit von traditionellen politischen Ismen wie Anarchismus oder Kommunismus und stellen sich als Sammelbecken einer Vielzahl von dezentralen Protestbewegungen dar, die sich im herrschenden politischen System nicht repräsentiert fühlen.

Auch die Organisation des Karnevals gegen Kapitalismus erfolgte dezentral, mittels intensiver Nutzung des Internet, via Mailinglisten und Websites. Am Tag des Protests selbst wurden von mehreren Teams gemachte Video- und Audioaufnahmen von einem nahegelegenen Internetcafe aus live gestreamt. Auch sollen Mobiltelefone eine wichtige Rolle bei der Organisation des Umzugs gespielt haben. Nach der einleitenden Trommelsession an der Liverpool Street marschierten die Karnevalisten sternförmig auseinander. Die Polizei war von dieser organisierten Dezentralität überrumpelt, so dass es passieren konnte, dass die Eingangshalle des LIFFE (London International Financial Futures Exchange) gestürmt wurde und es zwei Stunden dauerte, bis sich die Polizei zu dieser Kernzone des Konflikts vorarbeitete.

Das Fehlen identifizierbarer Führungspersonen und der dezentrale Organisationsstil über das Internet wurde nicht nur für die Polizei sondern auch die etablierten Medien und Politiker zu einem Problem und gab einmal mehr Anlass zu Verschwörungstheorien – das Internet, bekanntermaßen Hort des Extremismus und alles Radikalen. Monate nach dem 18.Juni werden die Ereignisse in den Medien immer noch diskutiert. In einem der wenigen Artikel zum 18. Juni, der auch auf die inhaltliche Programmatik des Protests einging, verwies die Financial Times auf eine Demonstration, die in der City of London im Jahr 1830 stattgefunden hatte. Damals wurde für die Abschaffung der Sklaverei protestiert.

Damals wie heute stellte sich die Obrigkeit für die inhaltlichen Ziele der Demonstration taub und reagierte allein disziplinarisch. Doch innerhalb weniger Jahre nach der Demonstration von 1830 veränderte sich das soziale Klima derart, dass die Sklaverei abgeschafft wurde. Vielleicht, so die implizite Schlussfolgerung, haben auch die Protestgruppen von heute ein Anliegen, an dem tatsächlich etwas dran ist. Die politischen Protagonisten des “Third Way” haben das aber wohl noch nicht erkannt.

Die “City of London”, womit nicht etwa das Stadtzentrum gemeint ist, sondern das auch als “Squaremile” bezeichnete Zentrum von Finanzunternehmen und ihrer Zubringer-Dienstleister, ist vom Umsatz her der größte Finanzplatz der Welt, größer als Wall Street. (Letztere wird nur deshalb als wichtiger gesehen, weil dort die amerikanischen Grossunternehmen gelistet sind, und diese sind eben die mächtigsten Konzerne der Welt.) London ist vor allem auch das Zentrum der Währungsspekulation, welche vor zwei Jahren verheerende Auswirkungen auf die asiatischen Märkte, ein Jahr später auch auf Russland und Brasilien hatte. Die City hat, zum Unterschied von London als Ganzem, einen eigenen Bürgermeister und wird von einer eigenen Regierung geleitet, der bereits erwähnten “Corporation of London”, die wiederum ihre eigene Polizei hat. Nicht zuletzt ist es dieser Corporation of London zu verdanken, wenn man das so sagen kann, dass die City der am dichtesten mit Überwachungskameras bestückte Ort der Welt ist.

Deshalb können die 6000 (oder wie viele es auch immer waren) Demonstranten davon ausgehen, dass jedes einzelne der Gesichter auf irgendeinem der Tausenden Stunden an Tapes aufgezeichnet ist, mit denen die Aufnahmen der Überwachungskameras gespeichert werden. Man kann des weiteren davon ausgehen, dass alle diese Aufzeichnungen vom 18. Juni von Kriminalbeamten gesichtet wurden, um Gewalttäter auf frischer Tat, Rädelsführer und polizeibekannte (von anderen Demos) Protestierer ausfindig zu machen. Die nun im Web gelaunchte Auswahl (Best of CCTV) zeigt die Determiniertheit der Behörden, alle Mittel der Strafverfolgung auszuschöpfen. Im Kontext der weiteren Elemente der Politik der inneren Sicherheit in Großbritannien, welche dem Innenminister Jack Straw gerade einen Big Brother Award eingebracht hat, scheint sich das Land zügig auf Polizeistaatverhältnisse zuzubewegen. Doch das Gespenst des 18.Juni – die so schwer in einer Schublade unterzubringende Protestbewegung der “Karnevalisten” – wird damit nicht so leicht auszutreiben sein. Gerüchten zufolge ist eine Neuauflage bereits geplant, die heißesten Tipps lauten auf die Silvesternacht zum Jahr 2000, der Ort könnte Tony Blairs Symbolprojekt Millennium Dome sein.

Originalartikel:

http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/te/5407/1.html

Armin Medosch von telepolis, heise


Menschenjagd auf Polizeiwebsite London

  Menschenjagd auf Polizeiwebsite London


Am 18. Juni 1999 gab es einen internationalen Protesttag. An diesem Tag kam es auch in London zu heftigen Strassenkämpfen. Hierbei wurden 28 Polizisten und 14 Bürgers verletzt, zudem entstanden 2 Mio. Pfund Sachschaden.

Seit Monaten laufen schon die Ermittlungen – diese gipfeln nun in einer Fahndungsliste von 70 Menschen im Internet. Hierbei wurden schon 52 Personen identifiziert und 24 inhaftiert.

Zusammengerechnet waren jetzt 61 Leute wegen den Riots am 18. Juni im Knast.

Ohnehin wurden bereits 1.500 Aussagen aufgenommen und 2.779 Hinweise auf die Täter des 18. Juni verfolgt. Die Londoner Polizei fürchtet weitere Auschreitungen am 30. November 1999 – einem Nachfolgetermin zum 18. Juni.

Die Täter kommen nach Polizeiangaben aus allen Teilen des Landes – auch aus Shottland und Brighton – Es wurden auch Leute aus anderen Ländern identifiziert –

Viele der Verhafteten sind Studis oder Besetzer.

Die Polizei bemerkt noch: “Es gibt eine ausserordentlich grosse Anzahl junger Frauen bei den Ausschreitungen – Sie scheinen eine grössere Rolle bei subversiven oder kriminellen Aktionen zu spielen.”

Die Menschenjagd gibt es gerade auf der Website der Polizei in London – http://www.cityoflondon.gov.uk/– Doch vorsicht: Jeder Besucher der Website bekommt eine einziartige Nummer, die eineindeutig den Besucher identifiziert. –

Schreibt (am besten anonym) an die Jäger: postmaster [at] city-oflondon [dot] police [dot] uk

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DAS HAT GEFÄLLIGST NIEMANDEN ZU INTERESSIEREN

  DAS HAT GEFÄLLIGST NIEMANDEN ZU INTERESSIEREN


3 Leute die ein Haus besetzen machen einen guten Anfang.
30 Leute die ein Haus besetzen kommen in die Zeitung mit dem Vermerk “DAS HAT GEFÄLLIGST NIEMANDEN ZU INTERESSIEREN”.
300 Leute die ein Haus besetzen machen die geilste Party des Jahres!

Programm GlaceGarten, Heinrichstr.257, Kreis 5 In Zürich:

  • Sa 16.10.99: drum&bass&so, DJs: drift,tin man,du lait,mad b
  • So 17.10.99: Bagger, Hellboozer, Geometric Equipement und BigZis
  • Mo 18.10.99: niederländischer Alleinunterhalter
  • Di 19.10.99: easy Abend
  • Mi 20.10.99: Nois, Hermit
  • Do 21.10.99: Detroit Techno
  • Fr 22.10.99: Fleisch und weitere Züri Bands
  • Sa 23.10.99: Hip Hop

So geschehen am Abend des 7. Oktobers ’99 mit einer Supersauvage auf dem Steinfelsareal, wo der noch nicht lange leerstehende Glacegarten (ehemals eine Kantine) an der Heinrichstr. 257 besetzt wurde.

Es war Party angesagt, schon an diesem ersten Abend und so gings und gehts bis zum heutigen Tage weiter. Scheissegal ob nun Elektro, Drum&Bass, Hip Hop, Punk oder was auch immer läuft, Hauptsache ist: Kein Kommerz!

Innert kürze hat sich dieser Ort zum wichtigsten Treffpunkt entwickelt, ganz einfach darum, weil es sonst keine selbstbestimmtem Kulturräume gibt in dieser vom Profitgott beherrschten Stadt. KeineR weiss wie viele inzwischen dem besetzten Glacegarten schon einen oder mehrere Besuche abgestattet haben. Viele sinds… und weiter gehts! Noch immer gibts jeden Abend Volksküche, Konzert oder DJs, Bar und lilliputBar (baby) und natürlich eine guuute Party. Anderes Zeugs ist am Entstehen und das Ganze wird weiter wachsen bis am Tag X das Räumungskommando der Bullen einfährt und Bagger und Stahlkugeln die schönen alten Gebäude auf dem Steinfelsarel dem Erdboden gleich machen. Der Termin für diese Zerstörung soll der 25. Oktober sein. Wir werden sehen…

Kommt alle in den Glacegarten, in den neu eroberten Lebensraum mitten im Industriequartier der Stadt Zureich! Denn da haben wir uns genommen was wir brauchen, einfach so, um unsere Kultur zu leben und unsere Träume zu verwirklichen. Der grosse unterschied zur legalen, etablierten und langweiligen Kultur liegt darin, dass unsere Kultur nicht kommerziel ist, sondern dass sie lebt und bebt und aus der Phantasie, Kreativität und Power der Menschen, die da zusammen kommen, entsteht. Es ist eine Kultur von unten, antirassistisch und antikapitalistisch, und vor allem eine Kultur des Kampfes.

Es ist der kampf um Lebensraum in dieser konsumberauschten Betonwüste, im reichsten Land der Welt, der uns bewegt. Der gleiche Kampf den Zureich schon zu Wohlgrott, AJZ- und Bunkerzeiten bewegte. Mit der Besetzung des Glacegartens haben wir die Stadt da getroffen, wo der Krieg gegen Lebensräume zur Zeit am allerhärtesten geführt wird, nähmlich im Kreis5. Jene Arschgesichter, die uns täglich und tausendfach von Wahlplakaten herabgrinsen, nennen es Aufwertung des Quartiers, doch es geht ihnen nur darum, noch mehr Kapital einzufahren und diese Stadt bis in den hinterletzten Ecken aufzumotzen.

Weichen müssen dafür bezahlbare Wohnungen und besetzte Häuser. Ein aktuelles Beispiel hierfür ist die Baustelle zwischenLangstrasse und Mattengasse, dort soll das Yuppieprojekt “The Docks” entstehen, ein Stahl-Beton-Bau der genau so beschissen ist wie der Glaspalast, dort wo früher die Wohlgroth war.

Noch aktueller ist das Steinfelsareal, mit dem einzigen Unterschied, dass hier die Abbruch-Bagger noch nicht aufgefahren sind. Darum ist es wichtig: Kommt alle in die Heinrichstr.257!

Es geht im Kreis5 nicht nur um den bezahlbaren Wohnraum der zerstört wird. Mit den alten Häusern müssen auch jene Menschen weichen, die nicht ins sterile Stadtbild der Krawattensaubermänner passen. 65% aller Stadtbullen sind in den Kreisen 4 und 5 im Einsatz, doch Junkies, MigrantInnen, die Bäckiszene und BesetzerInnen sind noch immer da. Mit aller Härte wird der Krieg gegen die untersten dieser Gesellschaft geführt. Doch wir lassen uns nicht einfach so vertreiben und sind hartnäckig, denn wohin können wir gehen? Im öffentlichen Raum sind nonkonforme Menschen nicht erwünscht. Die Faschos in Polizeiuniform haben den Auftrag Terror zu machen, Menschen zu jagen, zu filzen und zu schlagen, rückzuführen, auszuschaffen und Häuser zu räumen. Dealers, AsylbewerberInnen, Illegale, Stadelhofenpunx, die Sündenböcke sind gemacht, die Nazis lassen grüssen.

Es reicht! Demo am Samstag 30. Oktober, Besammlung 13.30 beim Klingenpark.

Wir alle sind dabei gegen Repression, Bullenterror und Rassismus. Wir alle müssen solidarisch untereinander sein, denn wir hocken in den gleichen Kreisen und haben den gleichen Feind. Eine Regierung die lügt, betrügt, unterdrückt, Knäste baut und auf “Probleme” nur mit Repression antwortet. Kommt alle ins Steinfels! Es ist ein Freiraum, ein Ort wo kein prall gefülltes Portemonnaie nötig ist und Kreditkarten könnt ihr euch in den Arsch schieben. Es ist ein Ort wo wir uns in Ruhe treffen können um uns kennenzulernen, miteinander zu reden und zu festen, natürlich auch um uns zusammenzuraufen und Pläne zu schmieden. Denn es geht darum Lebensräume zu erhalten und neu zu erkämpfen. Yep! 3000 Leute die ein Haus besetzen sind es beim nächsten mal!

please come by bycicle…

Yuppies raus aus Kreis 4/5!

Lebensräume statt Wahlen!

Freiräume noch und nöcher!

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GlaceGarten WIEDERERÖFFNET

  GlaceGarten WIEDERERÖFFNET


Do 7. Okt ’99: Eine fettte Meute besetzt den GlaceGarten auf dem STEINFELS AREAL, die Fenster fehlen, Klos ausgebaut, Wasser und Strom abgestellt. Es ist ein Abbruchobjekt, rundherum sind sich andere Häuser am leeren, es wird ein Fest mit Konzert und MCs gefeiert.

Fr 8. Okt ’99: Die gelagerten Fenster sind entdeckt worden und werden wieder eingesetzt, an den Häusern rundherum wird den Bauarbeiter befohlen alle restlichen Fenster kaputtmachen. Wieder ein fettes Fest mit Volksküche + Konzerten.

Sa 9. Okt ’99: Der Hausverwalter zerstört zusammen mit dem Abwart (sowas wie ein Hauswart) die restlichen in der Garage eingelagerten Fenster und Kloschüsseln, die Fenster am Haus bleiben ganz. Am Abend Vokü und Disco, zudem eröffnet die babyBar im 1. Stock (jetzt täglich).

Das Fest geht weiter, Kommt uns besuchen.

GLACEGARTEN JETZT TÄGLICH OFFEN!!!

[squat!net]