Neuer Räumungstermin: Ende Mai
Das kantonale Immobilienamt hat der Familie Schoch einen ‘letztmaligen’ Aufschub gewährt und wünscht nun, dass die Binz per 1. Juni 2013 leer ist.
Allerdings ist uns aus zuverlässigen Quellen auch bekannt, dass mit den Bauarbeiten für die von der Stiftung Abendrot (Pensionskasse) und Werner Hoffman (Immobilienstratege) geplante Spitalpersonal- und Studenten- Boxen bestenfalls im Oktober 2014 begonnen wird. Das Projekt befindet sich derzeit in der Entwurfsphase der Planung.
Kein Abriss auf Vorrat!
Selbst wenn (was bei Bauvorhaben dieser Grössenordnung selten zutrifft) der Idealfall eintrifft, sämtliche Planungs- und Vorbereitungsarbeiten bis dahin gemacht sind und die notwendigen Baubewilligungen ohne Verzögerung ausgestellt werden, ist im Fall eines Abbruchs der Binz im Juni 2013 eine einjährige Baubrache gewiss.
Die Ansage des Immobilienamts ist insofern ernst zu nehmen, dass sie ihr Vorhaben die Binz im Juni 2013 abzureissen umsetzen können wenn sie wollen.
Binz bleibt.
Abgesehen vom Argument ‘Kein Abriss auf Vorrat’ treten wir normativ ideologisch für die Autonome Zone Binz ein:
Mit dem Abbruch der Binz würde weit mehr zerstört, als das Dach über dem Kopf derjenigen, die dort leben. In der Binz manifestieren sich antikapitalistische, gemeinschaftliche Ideen, Lebenseinstellungen und Alltage. Die Ideen können zwar nicht mit abgerissen und saniert werden, sie bleiben bestehen, aber ein einzigartiger Ort würde verschwinden.
In einer Stadt,
– in der bezahlbarer Wohnraum mehr als nur knapp ist,
– kapitalistische Machtdemonstrationen wie beispielsweise der Prime Tower als städtisches Wahrzeichen gefeiert werden,
– das öffentliche Leben zunehmend mit Sicherheits- und Sauberkeitswahn zum Verschwinden gebracht wird,
– sich die Stadtplanung mehr und mehr an Standort- und anderen Wettbewerben orientierten statt an den Bedürfnissen der Bevölkerung, die eben nicht nur aus gut Verdienenden besteht,
– der Ausschluss von allen und allem, was nicht einem makellosem Marketing orientiertem Image der Stadt entspricht, immer vehementer und gewaltsamer wird,
sind Orte wie die Binz unbedingt notwendig.
Darum:
Wir wollen und müssen jeden alternativen Lebensraum erhalten und verteidigen. Umso mehr, je verplanter, durchregulierter und Prestige orientierter die Stadt wird und systematisch alles vereinnahmt oder ausmerzt, was nicht Teil dieser Entwicklung ein kann oder will.
Pressetext [pdf] zur aktuellen Situation
Quelle: http://www.binzbleibtbinz.ch/