Noch acht Wochen für “de Valreep”. Bürgermeister van der Laan wird langsam ungeduldig “de Valreep” räumen zu lassen, das soziale Zentrum, das seit dem 14 Juli 2011 besetzt ist. Ende April, nach einem weiteren Legalisierungsvorschlag der Besetzer*innen, wurde der Räumungsbrief von keinem geringeren als Leen Schaap überbracht, dem nostalgischen Bullen, der jede Räumung in Amsterdam befehligt. Schaap zögerte keine Sekunde, dafür über den Zaun des Valreep zu klettern. “Wie fühlt ihr euch dabei?” provozierte er beim Aushändigen des Briefs. “Idealen ontruim niet!” (Ideale könnt ihr nicht räumen) antwortet die Valreep Seite.
Am 6. Mai kann sich die lokale Bezirksvertretung von Amsterdam Ost auf eine kritische Masse einstellen, denn “de Valreep” und die Nachbarschaft werden eine Lösung der geplante Räumung von den lokalen Politrixern einfordern. Des weiteren wird “de Valreep” gerichtlich gegen die geplante Räumung vorgehen, mit einem Verfahren gegen den Staat, das für den 14. Mai angekündigt ist.
Zufällig und passend dazu wird im Mai das Comic “De kraker, de agent, de jurist en de stad” (Squatters, Cops, Anwälte und die Stadt) veröffentlicht, zur jüngeren Squatting Geschichte Amsterdams. Viele Leute, auch Leen Schaap, werden zur Comicpräsentation am 13. Mai im Pakhuis Zwijger erwartet, genauso wie eine öffentliche Debatte zum Leerstand in der Stadt. Amsterdam hatte nie zuvor so viel leerstehenden Büroraum (1.3 Millionen m²). Das Gesetz, das vorgibt, Leerstand zu begrenzen, ist total ineffizient, Sozialwohnungen werden durch die 
Liberalisierung des sozialen Wohnungsmarkts unbezahlbar, und wenn es um Leerstand geht, müssen Privatbesitzer_innen wenig Konsequenzen fürchten, es gibt keine Bußgelder und das Anti-Kraak Business läuft so gut wie nie.
Zumindest gewann das Squat am Zeebrugerpad 22 zum zweiten Mal ein ziviles Gerichtsverfahren, das von der Anti-Kraak Firma AK Beheer angestrengt wurde. Die behaupteten, dass das besetzte Gebäude von ihnen genutzt wurde.
Am 7. April zogen die Bewohner*innen des neuen Squats in der Generaal Vetterstraat vor Gericht, um das Risiko von Schnellräumungen zu verringern. Drei Anwälte vertraten die Squatters vor Gericht, leider gewann das Justizministerium. Die Anwälte wollen in Berufung gehen.
Die besetzten Wohnungen in den Ö2 (OP2) Häusern an der Tweede Oosterparkstraat 35-47 sind zurück in den Händen des Besitzers/der Besitzerin. Seit dem 9. April ist der Grasweg 51 ebenfalls geräumt und von Antikraak übernommen.
Plant unser Freund Leen einen Räumungstag in der zweiten Junihälfte? Plantage Middenlaan 72, seit Januar 2014 besetzt, bekam den Räumungsbrief nur einige Tage vor “de Valreep”. Die besetzten Häuser in der Vechtstraat und Amstelkade sind ebenfalls räumungsbedroht und werden vor Gericht klagen. Deren Besitzer Wim Oostveen hat ausserdem in einem Zivilverfahren gegen die Squatter geklagt. Das Verfahren findet am 6. Mai in Amsterdam statt. Am gleichen Tag wird Oostveen selber vor Gericht in Utrecht stehen, wegen seiner anstehenden Insolvenz. Wer wird gewinnen?
Der Vluchtmarkt an der Ten Katestraat 49, 61 und 63, wurde am 13. April von einer Gruppe Refugees besetzt. “Wij Zijn Hier” (Wir sind hier) riefen zur Unterstützung auf und innerhalb zwei Wochen wurde ein neues politisches und soziales Zentrum in Nummer 49 eröffnet. Die Häuser 61 und 63 gehören Rochdale, und sind Teil eines grösseren Blocks, der seit Jahren leersteht. Direkt nach der Besetzung kündigte Rochdale an, dass nun am nächsten Tag Renovierungsarbeiten beginnen sollen. Nur ein Trick, denn es scheint, dass sie keine finanziellen Rücklagen haben und sich um hunderte andere Gebäude kümmern müssen.
Seit dem 20. April existiert das neue Squat “Auto Control” am Papaverweg 3c, 5, 5a, 5b, 7. Die Häuser sind im Besitz der Stadt und sollten einem Kreisverkehr weichen. Vor einigen Jahren schon wurden sie entkernt, an der Zeit also, ihnen neues Leben einzuhauchen.
Das “Unreal Estate Festival” fand am 3. Mai in Bajesdorp statt. “Wenn Stadtentwickler*innen “das Richtige” gemietet haben, dann können wir “das Falsche” genannte werden; wenn sie Realos sind, sind wir Surrealos; und weil sie all die verrückten Dinge die sie machen “Real Estate” nennen, sollten wir “Unreal Estate” heissen”.
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