Heute morgen haben ca. 15 Menschen den Pier besetzt, als Protest gegen die geplante Räumung des sozialen und kulturellen Freiraums De Vloeg in Scheveningen.
Aktivisten sind in diesem Moment dabei, an der Bungyjump Platform ein riesen Banner mit dem Text “Vloeg bleibt” aufzuhängen. Auch an einer Seite des Piers hängt ein 40 Meter langes Banner mit dem Text “Freiraum Vloeg soll bleiben!”. Die Gemeinde will den Freiraum im Hafen von Scheveningen räumen lassen und abreissen, damit ein Segelzentrum gebaut werden kann.
Ein Sprecher von De Vloeg: “Wir haben nichts gegen Segelsport, aber nicht auf kosten von De Vloeg. Im Hafen gibt es genug Platz und zusätzlich steht enorm viel in der direkten Umgebung leer. Schlimmer noch: Es gibt schon ein Segelzentrum, aber das steht auch schon seit 5 Jahren grösstenteils leer.”
Der Pier wurde letztes Jahr geschlossen, nachdem der Besitzer (ein Tochterunternehmen des Van der Valkconcern) pleite ging. Der Insolvenzverwalter hat immer noch keinen Investoren gefunden, der den Pier instandsetzten und renovieren möchte. De Vloeg: “Der Pier war ein Wahrzeichen von Scheveningen, aber ist zu einem Symbol von fehlgeschlagener Politik verkommen. Die Gemeinde ist nur am Verkauf von Boden interessiert, überlässt den Pier seinem Schicksal, erzeugt Leerstand und gibt Projektentwicklern freie Hand.”
Das geplante Segelzentrum ist ein Projekt von ASR und Malherbe und Teil der umstrittenen Neuentwicklung des Scheveningen Hafens. Der Bau eines 100 Meter hohen Hotelturms und einer Seilbahn plus Gondelbrücke über der Hafeneinfahrt ist durch viele Proteste unter Druck geraten und gefährdet. Der geplante Wohnungsbau ist wegen des Baus des temporären Zuiderstrandtheater (Südstrandtheaters) auf dem Norfolk-Gelände auf Eis gelegt. Viele im Hafen ansässige Betriebe müssen wegen dieser Pläne verschwinden, genauso wie erfolgreiche und sprudelnde Initiativen wie das Surfdorf FAST und der Freiraum De Vloeg.
De Vloeg wurde vor 12 Jahren besetzt und ist zu einem unverzichtbaren Teil des Hafens von Scheveningen geworden. Wöchentlich kommen hunderte Menschen zum nicht kommerziellen Angebot des Freiraums, ins vegane Bio-Restaurant “Water en Brood” oder in den Konzertsaal “de Piratenbar”. Genauso werden die Arbeitsplätze, Ateliers, Wohnräume und Proberäume von Dutzenden Menschen benutzt. Alle Initiativen laufen ohne Unterstützung und das Haus wird in Selbstverwaltung betrieben. Eine Internet Petition ist mittlerweile von ungefähr 1700 Menschen unterzeichnet worden und viele Organisationen haben die Unterstützungserklärung unterschrieben.
De Vloeg: “Ein bekanntes Symbol von Scheveningen lassen sie verrotten, währenddessen viel Geld in Prestigeprojekte wie ein Segelzentrum gestopft wird, gegen die die Mieter sind und auf die niemand wartet.”
Die Aktion wird live gestreamt http://pinknoise.puscii.nl und es wird via Twitter berichtet https://twitter.com/DeVloek
Mehr Infos
http://www.devloek.nl
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von https://www.indymedia.nl/node/24129