Raeumung des Wagenplatz “MadMax” neben der Koepi in Berlin

  Raeumung des Wagenplatz “MadMax” neben der Koepi in Berlin


Dienstag, 14.12.99 – 14.45 Uhr:

Die Wagenburg “Mad Max” neben der Køpi (Köpenicker Str. 137, Berlin-Mitte) wurde heute geräumt. Früh morgens um 10.00 Uhr fuhren dort 25 Wannen vor um den Arbeitern den Zutritt zum Gelände zu verschaffen.

Heute (Dienstag, 14.12.99) findet wegen der Räumung eine Demonstration statt: Kommt alle um 20.00 Uhr zum Kotti (Kottbusser Tor, Kreuzberg).

SQUAT THE CITY!


Berliner Zeitung – 16.12.1999

Wagenburg war ohne Strom und Toiletten

Die Räumung erfolgte aus hygienischen Gründen

Tobias Schneider

Das Umweltamt Mitte hat die Wagenburg auf dem Grundstück an der Köpenicker Straße 139 aus hygienischen Gründen räumen lassen. Das hat die Leiterin des Amtes, Regine Grafe, bestätigt. Das Bezirksamt hatte dem Eigentümer mitgeteilt, er solle das Grundstück in einen “ordnungsgemäßen Zustand” bringen. “Wie er das macht, war uns egal”, sagt Grafe. Zweieinhalb Jahre hatten dort bis zu 13 Menschen ohne festen Wohnsitz in Lastern, Lieferwagen, Bauanhängern und Wohnwagen gehaust – ohne Toiletten, ohne fließend Wasser, ohne Strom.

“Das Umweltamt hatte den Eigentümer immer wieder aufgefordert das Grundstück zu reinigen. Und er sollte den Leuten in den Wagen eine Art Rund-um-Service bieten”, sagt der Berliner Architekt Gerd Felgendreher. Felgendrehers Büro hat die Pläne für das Wohn- und Geschäftshaus entworfen, das ein Privatmann aus Moers (Nordrhein-Westfalen) auf dem Gelände bauen will. Der Eigentümer sei erst vor kurzem vom Umweltamt erneut unter Druck gesetzt und aufgefordert worden, die Räumung durch die Polizei zu veranlassen.

Grundwasser war gefährdet

“Hätte der Eigentümer den Bewohnern der Wagen Toiletten, Wasseranschluss und Strom besorgt, wäre das aus hygienischer Sicht in Ordnung gegangen”, sagt Regine Grafe. Der Druck des Umweltamtes auf den Eigentümer sollte aber letztlich durchaus zu einer Räumung führen. “Von dem Grundstück ging eine Gefahr für die Allgemeinheit aus. Es gab dort massive Ablagerungen von Essensresten, Ölfässern, Autobatterien und Elektronikschrott. Das Grundwasser und der Boden waren gefährdet”, sagt Regine Grafe. Dreimal habe der Besitzer nach Weisung des Umweltamtes das Grundstück reinigen lassen und rund 50 000 Mark ausgegeben.

Die Polizei hatte am Dienstagmorgen auf dem Platz, der dann geräumt wurde, 13 Personen angetroffen. Nur drei davon sollen ständige Bewohner der Wagenburg gewesen sein. Ein Mann wurde sofort in die Charité eingeliefert. Er soll an Hepatitis C erkrankt sein, wie ein Polizeibeamter vor Ort erklärte. Der Verdacht auf Tuberkulose habe sich nicht bestätigt.

Weiteres Lager unbedenklich

Keine Probleme mit den Behörden bekommen die Menschen in der zweiten Wagenburg an der Köpenicker Straße, nur zwei Grundstücke weiter. Die Bewohner würden von den Nachbarn im ehemals besetzten Haus “Køpi 137” unterstützt, seien mit Wasser und Strom versorgt. Bei der geräumten Wagenburg war das anders. “Die Leute hatten keinen politischen Ansatz, wie die der anderen Wagenburg”, meint Grafe. Damit gibt es im Bezirk Mitte noch eine Wagenburg ebenso wie in Prenzlauer Berg.


Nach Informationen waren auf der Protestdemo etwa 30 Menschen, der Wagenplatz war nicht sehr gut in die Berliner Besetzerszene integriert…

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Hier das neue Demoplakat für die Køpi!!

  Hier das neue Demoplakat für die Køpi!!


Bild vom Koepiplakat

[squat!net]


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Nen paar Bilder von der Koepi-Demo…

  Nen paar Bilder von der Koepi-Demo…


Hier nen paar huebsche Bilder von der Koepi Demo: Endlich auch im Internet….

http://stressfaktor.squat.net/koepi.html

Danke Stressfaktor, Danke!

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5 Jahre Køpi-Kneipe Fest

 5 Jahre Køpi Kneipe Fest


Die Køpi-Kneipe gibt es jetzt 5 Jahre – ein Grund zum feiern… Deswegen gibt es jetzt an diesem folgenden Wochenende eine große Party mit folgenden Bands:

  • Cress
  • Alians
  • Post Regiment

  • Oeration
  • Varukers
  • Detestation

Flyer zum Køpi-Fest


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Dienstag abend Vokue und Konzert in der Koepi

  Dienstag abend Vokue und Konzert in der Koepi


Endlich gibt es mal wieder ein Konzert in der Koepi! Heute abend spielen Tod und Mordschlag in der Koepi!

Das Motto: Versteigerung verhindert

Viel Spass!

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Koepi nicht verkauft

  Koepi nicht verkauft


Dienstag morgen, 9.00 Uhr, Amtsgericht Mitte, Littenstr.:

Es steht die Versteigerung des Hauses in der Koepenickerstr.137, genannt die Koepi, an. Der Verkehrswert fuer das Gelaende samt Haus wurde auf 5,4 Mio. DM festgelegt. Fuer die Vertseigerung bedeutet dies das Mindestgebot.

Eine Gruppe interessierter Menschen, Teil einer nicht zugelassenen Oeffentlichkeit, Menschen, die sich um das Schicksal dieses autonom verwalteten Zentrums kuemmern, steht vor dem Amtsgericht um ihren Protest gegen diese Zwangsversteigerung kund zu tun. Die Polizei und die Gerichtswachtmeister hindern die Menschen am Einlass in das Gebaeude und an der Teilnahme zur Versteigerung. Das fuer die Organisation der Versteigerung zustaendige Landgericht hatte eine besondere Sicherheitsauflage angeordnet und die an dieser sog. “oeffentlichen” Versteigerung Teilnehmerzahl auf 30 Personen beschraenkt. Die Folge war, dass die DemonstrantInnen von vornherein von der Versteigerung ferngehalten wurden.

Zum Verkauf steht das Gelaende der Koepenickerstr. 137 in Berlin-Mitte, das Haus soll abgerissen werden. Eine Abrissgenehmigung liegt zwar noch nicht vor, wird aber voraussichtlich sofort an den potentiellen Kaeufer erteilt werden, da das Haus sich in einem baufaelligen Zustand befindet.

Mit Musik und Redebeitraegen wurden die etwa 250 Menschen trotz Schnee und Regen bei Laune gehalten. Die vielleicht einhundert Beamten der Polizei schauten eher gelangweilt zu.

Zeitgleich zu dieser Veranstaltung fand in Warschau eine Solidaritaetsbekundung mit den Menschen der Koepi vor der deutschen Botschaft statt. In Warschau manifestieren sich die Menschen nicht nur vor der deutschen Botschaft, sondern ziehen dann weiter zur britischen Botschaft um sich mit dem raeumungsbedrohten “121” social center in Brixton (siehe squat.net news!) zu solidarisieren. Auch wir wollen uns an dieser Stelle mit dem 121 solidarische erklaeren!

Kurz vor 11 Uhr kam dann die erloesende Nachricht: Die Koepi wurde nicht versteigert, da es keine! Gebote gab!!! Die Neuigkeit wurde von einer jubelnden Menge durch einen grossen Tanz zur Kenntnis genommen.

Das war jedoch nicht die Rettung der Koepi: Es ist abzusehen, dass sich der Vorgang in kuerze wiederholen wird, nur dieses mal ohne die Festlegung eines Mindestgebotes. Auch zu diesem Termin werden wir alle erscheinen und uns dieses mal nicht von der Versteigerung fernhalten lassen!!!

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KÖPI VERTEIDIGEN!

 KÖPI VERTEIDIGEN!


Bild: Das Køpi-Flugblatt Am 16. 2. soll die Köpi versteigert werden. Für uns ist nun erstmal klar, daß bei einem Verkehrswert von 5,4 Mio. DM nur ein Grossinvestor als möglicher Käufer in Frage kommt. So ist z.B. vor einem Jahr ein 200 Mio. DM Projekt a la Hackesche Höfe im Gespräch gewesen. Baugenehmigungen werden aufgrund der günstigen Lage hier schnell erteilt. In einem Verkehrswertgutachten (VWG) werden wir als verwahrlost bezeichnet und unsere Räumung mit 100.000 DM (hö,hö) beziffert. Zwar haben wir für alle Wohnungen Mietverträge, aber welchen Spekulanten hat das je gestört? Immerhin werden laut VWG die Entwicklungschancen für hochwertiges Gewerbe mittel- bis langfristig als sehr gut eingeschätzt.

 Aber die KÖPI bleibt Non-Profit-Area!!!!!!!!!

Das Haus bietet ca. 40 Erwachsenen und Kindern billigen Wohnraum, alle öffentlichen Räume werden unkommerziell selbstverwaltet. Es gibt Sporträume samt Kletterwand, VoKü, Sonntax-Frühstück, Kino, Teknokeller, Streetball im Hof und einen Garten – alles umsonst oder zum Selbstkostenpreis.

Auf den beiden angrenzenden Geländen befinden sich zwei Wagenburgen, die bei der Durchsetzung des Bauvorhabens ebenfalls von Vertreibung betroffen wären.

 Linker Widerstand braucht Autonome Räume!

Die KÖPI ist eines der letzten linksradikalen Kultur- und Kommunikationszentren in Berlin. Das heißt Freiraum für politische Veranstaltungen, Soliparties und linke Gegenkultur. Und das mitten im “Kerngebiet” (VWG) der neuen und alten Hauptstadt, nur 4 km vom zukünftigem Regierungsviertel entfernt ! Die Käppi ist ein Beispiel von vielen, die von Umstrukturierung betroffen sind. Schluß mit der Ausgrenzung von Randgruppen und Einkommensschwachen. Wehrt euch gegen profitgierige Spekulanten und Politbonzen !


Kein Verkauf! Kein Abriß! Die Køpi denen, die sie nutzen! Enteignet Haus- und Grundbesitzer!


Kommt alle zur Demo!

Sa. 13. Feb. 1999

14 UHR HERMANNPLATZ

Es wird einen Frauen/ Lesben-Block geben Außerdem werden sich einige Wagenburgen an der Demo beteiligen!

Demorroute:

Kottbusserdarnm/ Mariannenstr./ Oranienstr./ Adalbertstr./ Engeldamm/ Michaelkirchstr./ Köpenickerstr./ Mariannenplatz / Waldemarstr./ Manteuklstr./ Görlitzer Bahnhof

16.2. Versteigerung verhindern! Ab 9 Uhr Kundgebung vorm Amtsgericht Mitte – Littenstr. (U-Bhf Klosterstr.)

 Wir bleiben – subversiv und unberechenbar.

19. Feb. 99: 9 Jahre Köpi Party mit Konzert, Disco, Tekno, Performances, Casino ….. wie imma inna Köpenickerstr. 137, 10179 Berlin

V.i.s.d.P.: Ill.Egal Köpenickerstr. 39 10179 Berlin


Weitere Programmtips zur Køpi-Auktionswoche

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Commerz gegen Köpi

  Commerz gegen Köpi


Brachgrundstücke, zerfallene Fabrikanlagen und Gewerbegebäude säumen die Köpenicker Straße. Das autonome Kulturzentrum K¿pi ragt aus der tristen Umgebung hervor. An den Brandwänden aufgemalte Graffitis, die gegen Rassismus, Spekulationsinteressen und kapitalistische Ausbeutung Stellung nehmen. “Die Grenze verläuft nicht zwischen den Völkern, sondern zwischen oben und unten” fällt sogar beim schnellen Vorbeifahren ins Auge.

An den Hauswänden Spruchbänder und an der Mauer im Eingangsbereich Plakate, die auf ein breites Spektrum von Aktionen schließen lassen: Konzerte, Soliveranstaltungen, Sportgruppen, Volxküche und Filmreihen.

Wenn es nach der Berliner Commerzbank geht, soll es damit nun bald vorbei sein. Die hat es nämlich auf das Gebäude und das daran angrenzende Grundstück abgesehen. Volquard Petersen, Eigentümer des fünfstöckigen halbzerstörten Wohnhauses, hat sich verschuldet. Bereits im April 1998 wurde ihm die Verwaltung der Köpenicker Str. 137-138 entzogen, da er 2,2 Millionen DM an die Berliner Commerzbank zurückzahlen sollte und nicht konnte. Inzwischen ist diese Summe auf 3,8 Millionen DM angestiegen. Die Berliner Commerzbank suchte nach liquidierbarem Eigentum Petersens – und war auf das Grundstück Köpenicker Str. 137-138 gestoßen.

“Commerz mit der Köpi? Nicht mit uns!” stand auf den Flugblättern, die UnterstützerInnen der Köpi bei der Besetzung von Filialen der Berliner Commerzbank in Kreuzberg letzte Woche verteilt haben. Auch Schokoküsse sollten an Passanten verschenkt werden, um auf die Zwangsversteigerung des Kulturzentrums aufmerksam zu machen. Die Passanten weigerten sich, die Süßigkeiten anzunehmen, und Verhandlungen mit Vertretern der Commerzbank waren nicht möglich.

Das insgesamt 1 902 Quadratmeter große Grundstück liegt am südöstlichen Rand des Bezirks Mitte und wird als Erweiterungsgebiet des Regierungsviertels eingestuft. Das Interesse der Commerzbank, bei der Zwangsversteigerung einen möglichst hohen Verkaufspreis zu erlangen, deckt sich mit dem Petersens, der nicht zum ersten Mal versucht, dem Kulturzentrum den letzten Stoß zu versetzen.

Bereits im Sommer 1996 landete bei den ehemaligen HausbesetzerInnen, die fünf Jahre zuvor mit der Wohnungsbaugesellschaft Mitte Verträge über bauliche Selbsthilfe und Einzelmietverträge ausgehandelt hatten, die fristlose Kündigung auf dem Tisch. Die Kündigungen waren rechtlich nicht haltbar, so daß die BewohnerInnen einen Prozeß gegen Petersen gewannen.

Das Mindestgebot bei der Zwangsversteigerung liegt wahrscheinlich bei 3,8 Millionen DM, um die Forderungen der Commerzbank zu decken – eine Summe, die die jetzigen BewohnerInnen nicht auftreiben können. Die Überlegung, sich einem Genossenschaftsprojekt anzuschließen, das die Finanzierung der Köpi übernehmen könnte, ist wegen des hohen Verkaufswerts nicht realisierbar. Zudem mangelt es an Zeit – die NutzerInnen der Köpi erfuhren nur durch Zufall von der Zwangsversteigerung.

Eine Pfändung des Hauses wurde im April vergangenen Jahres beschlossen. Das Amtsgericht Mitte stellte den Rechtsanwalt Anton Meichsner als Zwangsverwalter ein und gab ein Verkehrswertgutachten in Auftrag. Resultat des rechtlich nicht bindenden Gutachtens: Der Verkehrswert von “Mietwohnhaus mit Reservebaufläche” wurde auf 5,4 Millionen DM festgelegt, und ein Abriß des um 1900 errichteten Gebäudes als “wirtschaftlich vertretbar” eingeschätzt. Über eine komplette Neubebauung wird bereits debattiert, dabei sind die Kosten für eine “Säuberung” des Hauses einkalkuliert: “die Räumung von den Hausbesetzern” und die “vermutlichen Altlasten durch Bombenschäden” verursachen Zusatzkosten, die sich auf ca. 100 000 Mark belaufen.

Skepsis ist angesagt bei einer Standortbeschreibung durch die Sachverständigen, die darauf schließen läßt, daß der Verkehrswert des Geländes in die Höhe getrieben werden soll. Bei den Gutachten sind finanzielle Eigeninteressen nicht auszuschließen: Ein Hausbewohner erklärt, daß man – wie im Fall der Köpi durch das Büro von Diplom-Ingenieur Bernd Scheuner – von einer unangemessenen Hochstufung des Verkehrswertes ausgehen könne, da von der Schätzsumme schließlich auch ihr Honorar abhänge.

“Es ist absehbar, daß sich das Gebiet zu einem attraktiven Standort für Wohnen und hochwertiges Gewerbe und Dienstleistungen entwickeln wird”, schreiben die Sachverständigen und weisen darauf hin, daß “der Stadtteil Luisenstadt durch seine Lage an der Spree mit der Funktion eines Citybandes ausgewiesen” ist. Wie immer man sich das zukünftige “Cityband” vorzustellen hat – derzeit liegt das Grundstück der Köpi in einer zerrissenen Stadtlandschaft zwischen Kreuzberg und Mitte.

Linke und autonome Gruppen organisieren hier ihre politische Arbeit: Das linke Kulturzentrum ist ein Treffpunkt für diejenigen, die nach Alternativen zum kommerzialisierten Entertainment suchen. In der Köpi wird Kulturprogramm zu Selbstkostenpreisen angeboten – und es besteht Freiraum, eigene Ideen zu verwirklichen.

Damit es dabei bleibt, wehren sich die vierzig HausbewohnerInnen und die zahlreichen Gruppen, die die Köpi als Veranstaltungsort regelmäßig nutzen, mit allen Mitteln gegen die Zwangsversteigerung. “Die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit ist unsere beste Karte”, so ein Hausbewohner.

Ideen für mögliche Bauvorhaben von kapitalstarken Investoren sind schon lange auf dem Tisch: Auf dem an das Haus angrenzenden 20 000 Quadratmeter großen Areal könnte das Großbebauungsprojekt “Sonnenhöfe” für geschätzte 200 Millionen DM entstehen. Bei einer derartig großflächigen Bebauung stehe dem Abriß des einzig bewohnten Hauses nichts entgegen, befürchten die HausbewohnerInnen der K¿pi.

Die NutzerInnen des vor knapp neun Jahren besetzten Gebäudes sind, was ihre Zukunftsplanung betrifft, durch die Zwangsversteigerung zwar stark gehandicapt, hängen aber nicht gänzlich in der Luft: Ihre Mietverträge sind gültig und werden auch vom Büro des Zwangsverwalters Meichsner als legal abgeschlossen bestätigt. Potentielle Käufer des Grundstücks können also nicht damit rechnen, sich der bisherigen BewohnerInnen umgehend entledigen zu können, um einen Abriß oder eine völlige Neugestaltung des Geländes schnell voranzutreiben.

Einem Aufruf, sich öffentlich gegen “Umstrukturierung und Vertreibungspolitik” zur Wehr zu setzen, folgten am vergangenen Samstag etwa tausend von Polizisten eskortierten Sympathisanten. Ihr Anliegen: für den Erhalt der Köpi kämpfen, um sich nicht von “Großinvestoren” verdrängen zu lassen.

Antje Frieling in jungleworld 08/99


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Köpi verteidigen / Spekulanten vertreiben

  Köpi verteidigen / Spekulanten vertreiben


Kurz die Vorgeschichte:

Wie wir -hoffentlich- alle wissen, ist die Köpenickerstrasse 137 das autonome Wohn- und Kulturprojekt Berlins.

Kurz nach der Öffnung, im Feb. 1990, wurde die Köpi von Wessis im Ostteil der Stadt, (zwischen Mitte Und Kreuzberg) besetzt. Zwischen ’91 und ’93 konnten Verträge abgeschlossen werden.

Seither bietet das Haus für ca. 40 Menschen, mit Kind und Kegel, Lebens- und Wohnraum. Im Garten nutzen Menschen die Möglichkeit, in Wagen zu leben. Vokü, Sonntagsfrühstück, Kino, Soliveranstaltung, Konzert, wie auch Bar sind jeder/ jedem zugänglich und werden zum Selbstkostenpreis geführt.

1996 kam eine fristlose Kündigung rein, obschon reguläre Mietveerträge vorhanden waren. Dem wurde natürlich nicht nachgekommen und es folgte eine unruhige Zeit für die KöpianerInnen, wobei durch einen Prozeß bewiesen wurde, daß eine Räumung nicht rechtlich haltbar war.

Mit dem Konkurs (Schulden an die 3,8 Mio DM) des Besitzers, namentlich Petersen + Partner KG, kam das Haus ’98 über die Berliner Commerzbank zum Zwangsverwalter und soll nun, ’99, versteigert werden für 5,4 Mio DM. Ein Grossinvestor hat bereits Pläne, die nicht nur die Köpi betreffen, sondern auch das ganze anliegende Gelände – also auch die Wagenburgen, (insgesamt 1’902 Quadratmeter). Ein sicherlich nicht alternatives Kulturzentrum soll dort errichtet werden und eine Botschaft, die bereits in Vorverhandlungen steht, will Einzug halten. Natürlich liegt es im Interesse der Commerzbank einen möglichst hohen Verkaufspreis zu erlangen (Mindestgebot bei 3,8 Mio DM), so das keine Möglichkeit für die Köpianer besteht, das Grundstück selbst zu ersteigern.

Demo am 13. Februar:

Durch die plötzliche Gefahr, einen so wichtigen Ort in Berlin zu verlieren, hat sich die “Szene” zusammengerafft und am letzten Samstag, dem 13. Feb., zu einer Grossdemo durch Kreuzberg mit dem Motto: “KÖPI VERTEIDIGEN / GEGEN UMSTRUKTURIERUNG UND VERTREIBUNGSPOLITIK ” organisiert. Von überall her sind sie gekommen (sogar eine Handvoll aus CH) und haben einen Kuchen von 2’000 Menschen gebildet. (“Die Polizei meint, wir seien 1’000. Aber wir sind mehr.”).

Selbst die Presse ist zahlreich erschienen, darunter auch das berühmte Assi-TV.

Auf dem Besammlungsplatz haben die Bullen alle Personen kontrolliert, und schon gleich kam es zu den ersten körperlichen Auseinandersetzungen. Eine Stunde nach Plan, zog der Demozug endlich los. Doch sogleich versuchten die Bullen einzelne Leute aus der Demo zu prügeln.Dabei schlugen sie wahllos auf die Nächstbesten ein und nahmen 27 Menschen fest. Durch diesen brutalen Polizeieinsatz wurden 10 DemogängerInnen und 8 Bullen verletzt. Nach mehrfachen Hinweisen der Demoorganisation, daß dies eine bewilligte Kundgebung war, und die Bulleria sich verpissen soll, ließen die “Grünen” ihre aggressiven Störungen bleiben, begleiteten aber weiterhin den nun friedlichen Demozug bis zum Schluss. Sogar die Sonne entschied, hervor zu kucken, und es kam zu keinen weiteren Zwischenfällen mehr. Nach 2 1/2 Stunden Fussmarsch und planmässig eingehaltener Route, war die Demo beendet.

Kundgebung am 16. Februar:

Aber gleich Dienstag morgen war dann schon wieder Aktion angesagt. Um 9.00 Uhr trafen sich 250 wetterfeste Frühaufsteher vor dem Amtsgericht Mitte, wo die Versteigerung stattfand. Obwohl noch Platz im Saal war, wurde niemand eingelassen. Mit viel Lärm und Musik gegen die Kälte wurde der Unmut kundgetan. Das Aufgebot der Polizei war wieder massiv, doch verhielten sie sich ruhig hinter ihren Barrikaden. Gleichzeitig fand vor der Deutschen Botschaft in Warschau eine Solikundgebung für die Köpi statt. Nach 1 1/2 Stunden wurde die Versteigerung abgebrochen, da kein Angebote eingingen !!!

So bleibt bis zum nächsten, noch nicht bekannten Versteigerungstermin die Köpi das linksradikale Kultur- Kommunikationszentrum Berlins. Zudem feiert sie nächsten Freitag, dem 19. Feb., ihren 9. Geburtstag.

Wir gratulieren !

Und die Köpi bleibt !

Radio Lora, Züricher Lokalradio


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Kurzer Bericht zur Demo “Køpi verteidigen”

  Kurzer Bericht zur Demo “Køpi verteidigen”


Um ca. 14.00 Uhr trafen sich nach Polizeiangaben ca. 1.000 Menschen am Hermannplatz um gemeinsam gegen die Umstrukturierungen in unseren Städten und für das Bestehen der Køpi zu demonstrieren.
Schon am Treffpunkt kam es zu Übergriffen seitens der Bullen auf Demonstranten wobei es zu den ersten Festnahmen kam. Gegen 15.00 Uhr bewegte sich der Demozug begleitet von 3 Lautsprecherwagen in Richtung Kottbusserdamm/Mariannenstraße. An der ersten Kreuzung fingen die Staatsbüttel plötzlich an die Demo anzugreifen. Sie stürmten den Zug mit ca. 20 Schweinen, versuchten wahllos Menschen rauszuziehen, trafen aber auf harten Wiederstand und mußten sich dann nach einiger Zeit wieder verpissen. Anschließend ging es weiter über die Oranienstraße zum Heinrichplatz wo es eine Zwischenkundgebung mit div. Redebeiträgen gab.
Nach etlichen Übergriffen/Provokationen der Bullen, viel Musik und Sprechchören wurde die Demo dann von einem Feuerwerk und drei Fahnen schwingende Menschen (auf dem Dach der Køpi) empfangen. Nach kurzem Aufenthalt ging es dann zum Görlitzer Bahnhof, wo nochmals auf Voküs, Partys und Aktionen aufmerksam gemacht wurde.

Weiters zu den Redebeiträgen, Verhaftungen, Aktionen etc. später…

Nach Angaben der Bullen wurden ca. 10 Menschen (vermutlich aber eher mehr) gefangen genommen und befinden sich zur Zeit in der Friesenwache.
Fahrt hin, bringt was zu essen vorbei und macht ordentlich Lärm!!!
Mehr erfahrt ihr über die Nummer des EA’s unter 030-6922222

Schluß mit der Ausgrenzung von Randgruppen und Einkommensschwachen. Wehrt euch gegen profitgierige Spekulanten und Politbonzen! Häuser denen die sie bewohnen!

Köpi bleibt!!!

[squat!net]


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