[Köln] Pressemitteilung zur Situation um den Kartäuserwall 14: Es ist noch nicht vorbei!

Obwohl das knapp 4 Wochen besetzte Haus im Kartäuserwall 14 letzten Freitag, am 1. Oktober, mit einer Hundertschaft der Polizei geräumt wurde, sind aus Sicht der BesetzerInnen und SympatisantInnendie Verhandlungen um den Kauf des Hauses noch nicht gescheitert.


Trotz Räumung und mutwilliger Zerstörung durch einen Bautrupp der Eigentümer, der Gewerbepark Hüsten GmbH, wollen wir den Kartäuserwall 14 weiterhin retten. Ein konkretes Kaufangebot wurde über unseren Anwalt am Sonntag, den 4. Oktober, an die Eigentümer gesendet.

Die Zeit drängt, da die Eigentümer schon in der nächsten Woche den Abriss planen. Pfarrer Meurer, ebenfalls Unterstützer des Hauses, rief am Sonntagabend einen der Eigentümer, Herrn Gieraths an, um den drohenden Abriss zu verhindern. Leider bisher ohne Erfolg. Herr Gieraths vertraue uns nicht und wolle schnellst möglichst abreißen.

Jetzt zeigt sich deutlich, dass Herr Gieraths bei unseren bisherigen Gesprächen zu keiner Zeit mit offenen Karten gespielt hat. Laut Aussage der Eigentümer gegenüber der Polizei, seien die Verhandlungen mit den BesetzerInnen bereits vergangene Woche gescheitert. Am Montag den 28.09, forderten sie mit dieser Begründung die Räumung. Daraufhin räumte die Polizei am Donnerstagmorgen mit einer Hundertschaft.

Von unserer Seite hingegen wurde die Kommunikation nie abgerissen. Bis zum Vortag der Räumung gab es tägliche Telefonate bis hin zu unserem konkreten Kaufangebot(vgl. hierzu beigefügtes Kaufangebot).

Unmittelbar nach der Räumung begannen erste Abrissarbeiten durch den Bautrupp des Eigentümers. Seitdem ist das Haus von einem privaten Sicherheitsdienst rund um die Uhr bewacht. Während und nach der Räumung war in der Nachbarschaft lauter Abrisslärm zu hören. Beigefügte Fotos zeigen die mutwillige Zerstörung eines bis dahin bewohnbaren Hauses: zerschlagene Fenster auf der Rückseite, Zerstörung der sanitären Einrichtungen, der Stromversorgung und Bodenbeläge.

Dass die Nachbarschaft über den geplanten Abriss empört ist, zeigen die vielen kleinen und großen Proteste während und nach der Räumung. Viele beteiligen sich am spontanen Demonstrationszug durch die Südstadt am Abend der Räumung.

Wir befürchten nun, dass die Gewerbepark Hüsten GmbH ihr lukratives Spekulationsobjekt, den Kartäuserwall 14, ohne gültige Baugenehmigung abreißen lässt. Leider belegen Erfahrungen aus Köln, dass jahrelange Baulücken zum Stadtbild gehören.

Nach unserer Nachfrage beim Bauaufsichtsamt wurde die vermeintlich erteilte Baugenehmigung zunächst ausgesetzt. Diese soll nun erneut geprüft werden.

Die LEG-NRW GmbH hätte als Eigentümer des Nachbarhauses, Kartäuserwall 18, bei dem Bauvorhaben der Hüsten GmbH in Kenntnis gesetzt werden müssen. Laut schriftlicher Aussage der LEG „ist niemand an uns herangetreten und hat uns über dahingehende Pläne informiert.“ Die LEG wird nach eigener Aussage „das Bauvorhaben in vielerlei Hinsicht prüfen“ und die Interessen der MieterInnen berücksichtigen.

Daher: Präsenz zu zeigen, wenn der Abriss tatsächlich morgen stattfinden sollte
Treffen: Montag Mittag, den 5. Oktober, spätestens um 12.00 Uhr vor dem vom Abriss bedrohten Kartäuserwall 14. Kommt mit lauten Instrumente o.ä.

DerBesetzerInnenrat des Kartäuserwall 14 und SympatisantInnen
Köln, 04.10.2015

Mehr Infos:

Web: https://karti14.noblogs.org/

Twitter: @wohnenfueralle

FB: Kartäuserwall-14