Entschuldigt, dass wir uns vorhin so abrupt verabschiedet haben. Aber die Räumung, so absehbar sie vielleicht war, hat uns im Augenblick der Durchführung doch alle mega stark mitgenommen. Hoffentlich sind einige von euch gerade am Herrfurthplatz, zur Kiezdemo nach unserer Räumung.
Unabhängig davon ist heute Tag X, das bedeutet heute findet die wütende Sponti der Interkiezionale um 9 Uhr statt. Wir werden die letzten Tage auswerten und uns zu Wort melden, sobald wir die Anstrengungen der letzten Zeit verkraftet haben.
Aber morgen veröffentlichen wir noch alle Infos über unsere Anti-Repressions-Struktur, denn leider hat die Eskalationsstrategie der Cops zu vielen Verhaftungen und Anzeigen geführt. Aber wir gehen damit genauso um, wie mit unserem Kampf: gemeinsam, solidarisch & wir lassen niemanden alleine! Unabhängig von uns, arbeiten EA und der Gesa-Support so lange weiter, bis alle Menschen draußen sind. Tiefempfundener Dank von uns an alle, die das machen.
Wir wollen nach diesen unfassbar intensiven Tagen & Wochen einfach nur Danke sagen! Danke an alle, die uns bis zu diesem Tag in so vielfältiger Weise unterstützt und dafür gesorgt haben, das wir überhaupt diesen Tag erleben konnten. Danke an all den Zuspruch, die Zeit, die Nerven, das Know-How, die Kapazitäten und die eigene Unversehrtheit.
Und tiefster Dank und Respekt an alle, die sich gestern und heute mit uns gemeinsam gegen die Räumung & die Scheiße die Cops & Senat darauf gesetzt haben, so widerständig gezeigt haben. Wir werden das sicherlich noch ausführlich auswerten, aber schon jetzt können wir sagen, dass wir alle aus den beschissenen Bedingungen das Beste gemacht haben & es ein würdiger Abschluss eines unfassbaren Kampfes war. Innensenator & Cops dachten, dass sie durch frühzeitige & umfassende Belagerung auf K.O. spielen, aber wir alle haben gezeigt, das wir uns dennoch Räume und Gelegenheiten nehmen können, unser Nicht-Einverstanden-Sein und unsere Wut auszudrücken und trotz der vermeintlichen Übermacht, die Cops immer wieder ganz schön ins Schwitzen gebracht zu haben.
Der Tag war – angesichts der überwältigenden Übermacht & trotz der Räumung – für die Cops, den Innensenator & schlussendlich den gesamten R2G Senat ein Armutszeugnis und eine Blamage. Und bei aller Trauer gibt uns der Tag Mut. Für die kommenden, drohenden Räumungen von Meuterei, Potse, Liebig34 und Rigaer94, aber auch aller anderen Mieter:innen, Hausgemeinschaften, Kleingewerbetreibende und sozialen Projekte. Und für die Möglichkeit, vielleicht irgendwann wieder ein Syndikat aus den Ruinen zu heben und so weiter zu machen, wie zuvor: für unkommerzielle, selbstorganisierte und widerständige Kiezkultur von Unten. Und für die Stadt für Alle.
Erhohlt euch, zeigt heute Abend & in Zukunft eure Leidenschaft & Wut und kämpft weiter mit uns für Häuser, Kieze und Städte in denen wir gemeinsam & solidarisch leben können und wollen.
Das Syndikat ist tot – lang lebe das Syndikat.
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