Berlin: Kundgebung gegen die Räumungsverhandlung des Køpi Wagenplatz

Zu Hause bedeutet nicht unbedingt vier Wände, und Freiräume kommen manchmal auf Rädern daher.

Der Køpi Wagenplatz ist Synonym für den Versuch eines autonomen und selbstbestimmten Lebens, für eine deutlich sichbare Antwort auf die dominante Kultur des Eigentums, wo Türen der Gemeinschaft, der Nachbarschaft und Solidarität den Zutritt verwehren.

Am 10. Juni wird der Räumungsprozess gegen diesen Teil unserer Infrastruktur stattfinden. Die “legale” Daseinsberechtigung dieses selbstorganisierten Projektes wird, genau wie die zahlreicher anderer Häuser in Berlin, von Leuten bestimmt, die nur eines im Sinn haben: den Interessen des Kapitals, der Hausbesitzer und Immobilienkonzerne zu dienen. Unsere Position ist es, klar zu stellen, dass wir nicht nur jedes bedrohte Projekt verteidigen werden, sondern auch für die Selbstbestimmung unserer Leben stehen. Wir erkennen nicht ihre Institutionen an, aber wir werden da sein, wenn Entscheidungen ohne uns über uns gefällt werden. [weiter ..]

Berlin: Analyse, Taktiken & Tips – Dont wait until it’s too late

Für den 15.Mai rufen Køpi und Rigaer94 zur “Don’t wait until it’s too late” Demo am Gendarmenmarkt auf.

Es soll eine kraftvolle und dynamische Demo werden, die nicht erst auf den nächsten Räumungstermin wartet. In den letzten Jahren gab es viele Auswertungen und Analysen unserer Demos, das reichte für einige erfolgreiche gute Versuche aus eingefahrenem Verhalten auszubrechen und ein wenig Aktionsraum zurückzuerlangen. Wir erhoffen uns von unseren Demos meist noch etwas anderes als gesehen und gehört zu werden, oder etwas zu blockieren. Natürlich geht es dabei darum gemeinsame Moment zu schaffen, Momente in denen wir auf den Straßen zusammenkommen, Momente in denen wir die Normalität aufbrechen und die Massenträgheit und gesellschaftlichen Zügel überwinden können. Momente in denen wir unsere gemeinsame Stärke erkennen und erleben können. Nicht als Event sondern mit dem Ziel einen Augenblick zu schaffen der uns verbindet mit anderen Zeitpunkten radikaler Praxis und auf diese aufbaut. Augenblicke aus denen eine Dynamik wachsen kann, in der es möglich ist sich auch spontan anzuschließen, sich auszuprobieren und Erfahrung zu sammeln. Damit wir uns damit nicht in den eigenen Hinterhalt locken ist es unabdingbar unsere Vorgehensweisen immer wieder zu überdenken und anzupassen und aus eingefahrenen Ansätze und Verhaltensweisen auszubrechen. Als Grundlage haben wir hier einige Analysen und Vorschläge zusammengefasst. [weiter ..]

Luzern: Demo auf rollen! Eichwäldli bleibt!

Die Pozilei hat uns aus den Federn geholt, in unseren Sachen gewühlt und uns Eingepackt. Die Stadt hat sich während wir in der Zelle sassen ins Haus geschlichen, Wände und Zäune aufgestellt und uns mit einem läppischen Zettel vom Heimkehren abhalten wollen. Damminomol, gehts eigentlich noch? Wie wärs mit reden?

Hey Stadt Luzern, zeig dich endlich etwas beweglich!
Wir zeigen es vor: DEMO auf ROLLEN!
8.Mai 2021, 17h Besammlung beim Eichwäldli. Bring den fahrbaren Untersatz deines Vertrauens, schmück dein Kickboard, Cargovelo, Segway, Rollschuh, bring deinen Helm oder andere extravagante Kopfbedeckung.
Die Spazierfahrt ist bewilligt. Passen wir aufeinander auf: Maske + Abstand.
WIR FREUEN UNS! Weitersagen.


Eichwäldli bleibt widerständig

Am frühen Morgen des 4. Mai 2021 wurde unser Haus, das geliebte Eichwäldli sowie das umzäunte Areal von ca. 40 Bull*innen gestürmt. Die Menschen in den Zimmern und in den Wägen vor dem Haus wurden aus dem Schlaf gerissen, kontrolliert und auf den Posten zur Identifikation und Befragung mitgenommen. Gleichzeitig wurden alle Räume nach Identifikationsmaterial (hauptsächlich Rechnungen und Briefe) durchsucht, mitgenommen wurde nichts. Nachdem die Bull*innen abgezogen waren nutzten die Stadtbehörden die Gunst der Stunde und bauten zwischen dem Wohnhaus und der Stube eine Holzwand ein. Selbstbestimmt konnten Unterstützer*innen kurzer Hand noch alle unsere Möbel und Essenvorräte aus der Stube retten, bevor diese zugenagelt wurde. Die Wägen im Garten wurden alle einzeln mit Bauzäunen umstellt und zugekettet. Nach ein paar Stunden waren alle Festgenommenen wieder draussen und konnten gemeinsam in den Wohnteil des Hauses zurückkehren. Vor dem Haus und später vor dem Pozileiposten versammelten sich Freund*innen zur Unterstützung der Verhafteten. Es wurde gekocht und die Stimmung war gut. Danke für diese spontane Unterstützung! [weiter ..]

Solothurn: Wagenplatz “Wagabunten”, 7 Jahre sind genug! “Die Wagabunten” gibt es immer noch!

Bereits seit 7 Jahren sind wir in unseren Wagen in der Stadt Solothurn und Umgebung anzutreffen. 7 Jahre, in welchen wir versuchen unserem Anliegen, ein fixen Standort für unseren Wagenplatz, Gehör zu verschaffen. Doch leider gibt es nach wie vor keine Lösung für unser alternatives Wohnprojekt.
In diesen 7 Jahren haben wir verschiedene Lösungswege angestrebt: wir haben Unterschriften gesammelt, wir sind aktiv auf Besitzer*innen von Geländen zugegangen, seien dies Privatpersonen, die Stadt, der Kanton oder die umliegenden Gemeinden.
Auch ein Konzept wurde ausgearbeitet und an verschiedene Parteien verschickt. Doch sogar mit dem Einverständnis eines Privatbesitzers und einer Baubewilligung, wurde unserem Vorhaben Steine in den Weg gelegt. Daher hat sich die Besetzung von Brachen für uns als effektivste Methode herausgestellt. Auf diese Weise haben wir in den letzten 7 Jahren über 25 brachliegende Plätze bewohnt. Für uns “Wagabunten” bedeutet dies, im Schnitt rund alle 3 bis 4 Monate (!) umzuziehen.
Wir fordern einen Standort für unseren Wagenplatz!
Dass alternative Wohnformen durchaus gefragt sind und dass es Möglichkeiten gibt, solche Projekte zu legalisieren, zeigen Beispiele in Bern, Biel, Luzern, uvm. [weiter ..]

Berlin Kundgebung gegen Gentrifizierung

UPDATE: Veranstaltung wird wegen schlechter Wetterbedingungen verschoben!

Die Gentrifizierung setzt sich im Stadtteil Neukölln immer mehr durch. Von den Restaurants im sogenannten “Kreuzkölln” bis zu den Kneipen in der Weserstraße; vom “Karstadt” am Hermannplatz bis zum gesamten Schillerkiez. Der neueste Schandfleck, die im Bau befindliche Luxussiedlung “Kalle Neukölln”, bringt das Thema Gentrifizierung noch näher an unseren Kiez heran.
Kaum hat das Bundesverfassungsgerichtden Berliner Mietendeckel gekippt, scheint die Bautätigkeit so allgegenwärtig zu sein wie nie zuvor; ein klares Indiz dafür, dass Mieterhöhungen und Verdrängungen bereits begonnen haben.
Am Freitag, den 07.05.2021, organisieren wir in unserem Kiez, entlang der Braunschweiger Str. und Richardstr. eine Kundgebung: Gemeinsam für einen selbstorganisierten Kiez! Wir laden euch ein, zusammenzukommen, zu tanzen, zu spielen und gemeinsam eine solidarische Nachbarschaft zu feiern!
Alle eingenommenen Spenden fließen vollständig in die Finanzierung von Anti-Repressions-Kosten für Menschen ohne Papiere.

Gegen die Gentrifizierung, in Solidarität mit bedrohten Hausprojekten, lasst uns die Straßen zurückerobern! [weiter ..]

Berlin: Køpi Protestwochenende

Die Køpi ruft ihre Freunde weltweit auf, am 15. und 16. Mai 2021 nach Berlin zu einem Protestwochenende zu kommen. Dem Køpiplatz (Wagenburg) droht die bisher größte Räumungsgefahr – also stehen wir zusammen, um für unsere Plätze & Häuser zu kämpfen.
Seit mehr als 30 Jahren bietet die Køpi, ein selbstorganisiertes Projekt in Berlins Mitte, Wohnraum für Menschen in Haus & Wagenburg & ist es bis heute auch ein Sammelpunkt für Kollektive, Veranstaltungen und kreative Energie. Wir geben unser Lebenskonzept nicht für die raffsüchtigen Phantasien einiger Immobilienhaie auf!
Dem vorgeblichen Eigentümer der Køpi, der Startezia GmbH, geht es nur um die teure Vermarktung des Wagenplatzareals nach einem erträumten Klageerfolg – nur ein weiteres Beispiel, wie gemeinschaftliche Häuser & unabhängige Projekte von anonymen Briefkastenfirmen zerstört werden sollen.
Der Køpiplatz ist nicht allein: Auch andere Berliner Projekte wie das Jugendzentrum Potse, das Hausprojekt Rigaer 94 und der Wagenplatz Mollies sind unmittelbar bedroht. Im letzten Jahr wurden bereits zentrale linke Orte wie Liebig 34, Syndikat, Meuterei, Diesel A, Sabot Garden und G17a mit martialischem, teurem Bullenterror geräumt. [weiter ..]

Basel: haus besetzt und wieder geräumt

Heute früh wurde die Florastrasse 23 besetzt. Das Haus steht seit einem Jahr leer und hätte neu belebt werden sollen. Der Eigentümer erfreute sich jedoch nicht über diese Nachricht und schaltete kurzerhand die Polizei ein. Ein konstruktives Gespräch oder eine anderweitige Verhandlung zwischen den Besetzer*innen und dem Besitzer war leider nicht möglich. Das Haus wurde somit nach wenigen Stunden polizeilich geräumt. Festnahmen gab es keine.

Mit der Besetzung wurde dem Aufruf der Aktionstage „Gemeinsam gegen Leere! – Wem gehört der Raum?“ gefolgt.
Wem gehört der Raum? Was sind die Gründe für „Leer-Stand“?

Es gibt viele leere Häuser, Wohnungen und Büroräume in Basel und schweizweit. Die Gründe sind (kurz gesagt) Immobilien Spekulationen, Totalsanierungen bzw. Aufwertungsprozesse, Familienstreitigkeiten nach einer Erbschaft, ausstehende Bauvorhaben aufgrund von Vorschriften oder die Faulheit der Eigentümerschaft. Die Liste der Gründe ist lang und alle wissen um den andauernden Kampf für Wohnraum, den Kampf um die Stadt, den Kampf um den Raum – doch schwerwiegende Änderungen können in einem System wo das Kapital bestimmt wohl nicht zu erwarten sein. Der Kampf um Wohnraum bleibt an den Mieter*innen und ihren Unterstützer*innen hängen. Das Eigentum (somit die Eigentümerschaft) wird als höchstes Gut geschützt und jegliche Verantwortung abgegeben.
Mehr Informationen zur ernüchternden Sachlage „Wem gehört der Raum?“, sowie Fakten zur Immobilien Lage und deren Besitzer*innen in Basel sind zum Beispiel hier zu finden. [weiter ..]

Basel: Stadt Für Alle

Wir haben in der leerstehenden Liegenschaft an der Leimenstrasse 31 ein Transparent mit der Aufschrift „Stadt für alle“ gehängt. Wir wollen darauf aufmerksam machen, dass im Kanton Basel-Stadt der Wohnungsleerstand seit 2019 auf einem Rekordhoch ist, während viele Leute einen Grossteil ihres Lohns für die Miete ausgeben und manche auch in Basel gar kein Zuhause haben. Insbesondere während Corona
spitzt sich dieses Problem zu: Wer von Kurzarbeit lebt hat Mühe, seine Miete noch zu bezahlen. Eingepfercht in kleine Wohnungen kommt es mehr zu häuslicher Gewalt. Wer kein sicheres Zuhause hat, kann nicht
zuhause bleiben. Gleichzeitig Wohnraum leerstehen zu lassen, macht keinen Sinn – die Situation hilft nur jenen, die eh schon reich sind. Wir sind dafür, die Eigentumsverhältnisse grundsätzlich zu hinterfragen – die Häuser denen, die drin wohnen! [weiter ..]

Basel: Aktionstage

“GEMEINSAM GEGEN LEERE – WEM GEHÖRT DER RAUM?” VOM 17. BIS 23. APRIL, ÜBERALL

“Bleiben Sie Zuhause. Bitte. Alle.”, „Gemeinsam gegen Corona“, “Lieber mit [Maske] als ohne”. So oder ähnlich fordern die Städte und Kantone dazu auf sich und andere gegen das neue Corona-Virus zu schützen. Die individuellen Mittel mit denen die Krise bewältigt werden kann sind jedoch sehr unterschiedlich. Zuhause zu bleiben ist nicht für alle gleich komfortabel oder überhaupt möglich. Viele haben zu wenig Platz oder keine physische und psychische Sicherheit Zuhause, müssen trotz Ansteckungsgefahr ausser Haus arbeiten oder werden durch die Massnahmen noch mehr in die soziale Isolation gedrängt. Viele haben aber nicht nur kein Zuhause oder die Mittel um sich zu schützen, sondern gar keinen menschenwürdigen Ort zum Leben: Menschen, die auf der Strasse, in Camps, Bunkern oder Gefängnissen wohnen müssen. Unsere Möglichkeiten unsere Leben selbstbestimmt nach eigenen Bedürfnissen und Werten zu leben sind auch während Corona bestimmt von Klasse, Gender, Aufenthaltsstatus und System-Konformität.

Mit dieser rasanten Vertiefung von strukturellen Ungleichheiten, fehlenden Lösungsansätzen und der durch Corona verstärkten wirtschaftlichen Krise hat eine Leere Einzug gehalten in viele unserer Köpfe, Körper, Zukunftspläne, soziale Interaktionen, Beziehungen und Portemonnaies. [weiter ..]

Berlin: Demo – 6 Months Undead – Liebig 34 is Everywhere

Kungebung 09.04 16:00
Demo 10.04 12:00
Dorfplatz (Rigaerstr ecke Liebig)

Sechs Monate ist es her, dass die Liebig 34 als Manifestierung des Hauses an der Ecke Liebigstraße/Rigaerstraße aufhörte zu existieren. Sechs Monate ist es her, dass ein jahrelanger Kampf in einer Räumung am Morgen, einen Aufstand am Abend, zahllosen weiteren Solidaritätsaktionen – darunter ein Anschlag auf die Ringbahn, der diese tagelang außer Betrieb setzte – und letztlich dem Verlust eines globalen Symbols des Anarcho-Queer-Feminismus mündete.

Aber sechs Monate später und die Liebig lebt weiter; in Bristol, wo letzte Woche eine Demonstration – nach der Entführung und Ermordung von Sarah Everard durch eine:n Polizist:in der Metropolitan Police – gegen geschlechtsspezifische Gewalt und ein neues autoritäres Polizeigesetz zu einer Nacht der Gewalt gegen die Polizei eskalierte; in London, wo der gleiche Kampf zur Besetzung einer stillgelegten Polizeistation führte; in Mexiko-Stadt am Internationalen Frauentag, wo militante Feminist:innen den Zaun um den Nationalpalast durchbrachen und die Schilde der Bereitschaftspolizei in Brand setzten; in der letzten Woche in Berlin, wo es wegen der Räumung der Meuterei und der anhaltenden Bedrohung von Rigaer 94, Potse, Køpi Wagenplatz und anderen Projekten zu Demonstrationen und Angriffen kam. Mit dem Wegfall des Hauses ist die Liebig sofort nirgendwo und überall. [weiter ..]