Berlin: R94 – Ein Gewitter zieht auf

Wie bereits in unserem letzten Text vom Freitag (1) erklärt, erwarten wir ab sofort einen größeren Einsatz gegen unser Haus. Das anfangs lächerliche Brandschutzthema hat zu Entwicklungen geführt, die den Fortbestand der Rigaer94 als (teil-)besetzten Raum in höchste Gefahr bringen. Wir wollen hiermit erläutern, was juristisch passiert ist, was wir konkret erwarten und was wir jetzt tun können, um diesen Ort und die dahinterstehende Idee zu verteidigen.

Neues Urteil bezüglich der Rechtsvertretung und der Hausverwaltung

Während des letzten Angriffes auf unser Haus im Sommer 2020 hat das Duo Luschnat und Bernau umfassende Informationen über das Haus gesammelt. Trotz damals geltender Gerichtsbeschlüsse, die ihre Vertretungsvollmachten für die Lafone Ltd. einstimmig für ungültig erklärt hatten, hatte die Einsatzleitung der Polizei den Beiden Zutritt zu weiten Teilen des Hauses gegeben. Vorwand der ganzen Aktion waren Durchsuchungsbeschlüsse für zwei Wohnungen wegen angeblichem Sozialbetrug bzw. der Suche nach einem Laserpointer. Luschnat und Bernau, die in den Einsatz integriert waren, haben aus ihren gewonnen Informationen eine Liste mit angeblichen Brandschutzmängeln erstellt. Auch die Polizei hat mit dieser Zielrichtung das Haus dokumentiert. [weiter ..]

Berlin: Køpi Wagenplatz – Gerichtsverfahren zur Räumung haben begonnen

Bald ist es wieder soweit, unser 31.Geburtstag steht vor der Tür und wir würden diesen liebend gerne mit euch allen feiern, stattdessen haben wir euch eine schlechte Nachricht mitzuteilen: Køpi Wagenplatz hat ein rechtskräftiges Dokument vom derzeitigem Besitzer Startezia GmbH erhalten, der uns zur Räumung auffordert.

Die Startezia GmbH stellt uns ein Ultimatum, das uns dazu auffordert den Køpi Wagenplatz bis Ende Februar 2021 zu verlassen. Für den Fall, dass dieser Forderung bis Ende dieser Frist nicht nachgekommen wird, hat der Besitzer bereits ein Gerichtsverfahren für die Räumung eingeleiten.

Natürlich traf uns diese Neuigkeit schwer, trozdem wird dies nur der Anfang eines langen Kampfes sein. Wir werden euch mit regelmäßigen Updates auf dem Laufenden halten und zählen auf internationale Solidarität.

Kommt zur Wagenplatz Demo und unterstützt unseren Kampf gegen Verdrängung für selbstbestimmtes Wohnen!
Am 20. Februar um 14 Uhr starten wir mit dem Fahrrad von der Køpi Richtung Scheffelstraße, wo wir uns um 15 Uhr dem Konvoi anschließen.

Køpi bleibt Risikokapital! [weiter ..]

Berlin: Wagenplatz Demo

Wagenplatzdemo gegen Verdrängung und für selbstbestimmtes Wohnen!
Am 20.02. geht’s um 14:00 Uhr mit Rädern von der KØPI bzw. um 15:00 Uhr mit Wägen von der Scheffellstraße los! Bitte nur mit Mundschutz und unter Einhaltung des Mindestabstands!

Denn kein Platz für Gentrifizierung! Wagenplätze verteidigen!

Berlin ist voller Wagenplätze, die in guter Nachbar*innenschaft die Kieze prägen und die Straßen mit Leben füllen. Unsere Zuhause organisieren sich in offenen, solidarischen Strukturen und bieten Raum für kollektives Miteinander. Wir stehen für selbstorganisierte Alternativen zu einem Stadtbild, das von kapitalistischer Verwertungslogik geprägt ist. Aber kaum ein Platz hat eine langfristige Perspektive und einen sicheren Vertrag. Fast alle sind existenziell und akut bedroht durch Immobilienspekulation und den Ausverkauf der Stadt durch Rot-Rot-Grün. Damit stehen wir nicht alleine dar, auch unsere Nachbar*innen und andere selbstorganisierte Projekte, wie die Liebig34, Sabot Garden, DieselA und nicht zuletzt die Kiezkneipe Syndikat wurden 2020 zwangsgeräumt. Wir sind solidarisch mit allen Menschen, die von Verdrängung bedroht oder betroffen sind! Wir kämpfen für eine Stadt, in der Wohnraum keine Ware ist!

Für selbstgewählten Wohnraum! Für das Wagenleben! Holen wir uns die Stadt zurück! [weiter ..]

Berlin: Wir haben die Räumungen nicht verhindert

Im Vorwort des Autonomen Blättchens #42 wird, bezugnehmend auf die Syndikat Räumung, nach Ideen und dem Diskussionsstand aus Berlin gefragt. Ideen gibt es viele, Konzepte eher wenige. Also fängt diese Antwort, die nur eine Sammlung von Positionen weniger Beteiligter ist, zunächst mit einer Analyse an.

Ein Problem der letzten Räumungen (Friedel54, Syndikat, Liebig34) und der angekündigten weiteren Angriffe auf Projekte, ist die Mentalität der im Grundbuch eingetragenen Besitzer dieser Grundstücke. Die Verschleierung von Eigentumsverhältnissen sind eine Konsequenz aus dem teilweise erfolgreichen Kampf gegen Suitbert Beulker, ehemaliger „Besitzer“ der Rigaer94 und Liebig14, sowie weiteren illegalen Geschäftspraktiken in der Immobilienbranche. Inzwischen sind das Leute, die kaum greifbar sind, die sich hinter Briefkastenfirmen verstecken oder schon seit Jahren unter Polizeischutz stehen (Padovicz) und denen ihr Ansehen in dieser Stadt vollkommen egal ist. Imagekampagnen gegen Firmen wie die „Pinehill S.à.r.l.“ mit Sitz in Luxemburg als Räumungskläger gegen die Friedel54, sind daher so aussichtslos wie andere Versuche geschäftsschädigend auf diese Personen einzuwirken. Zudem ist wenig über die Motive der Menschen bekannt, die hinter jahrelangen Rechtsstreits stehen, nur um ein weiteres Haus umgestalten zu können. Ob das nur materielle Gründe sind? Braucht jemand wie Padovicz zu seinen 200 Häusern unbedingt noch die Liebig34, obwohl der Berliner Immobilienmarkt ausreichend Wege einfacherer Kapitalvermehrung hergibt? Bereits jetzt boomen in Wedding die Luxusobjekte für die zuziehenden Mittel- und Oberschichten, in wenigen Jahren wird auch das abgelegene Schöneweide und vergleichbare Gegenden gentrifiziert, warum muss vorher so ein Flecken wie der Köpi Wagenplatz dran glauben? [weiter ..]

Berlin: Update, Aktions- und Diskussionstagen

Aktions- und Diskussionstagen in Berlin 30.10.-1.11.2020
United we fight! Städtische Kämpfe verbinden – Autonome Räume verteidigen!

Als Interkiezionale rufen wir weiterhin zu den internationalen Aktions- und Diskussionstagen vom 30.10.-01.11.2020 auf! Hiermit wollen wir euch kurz über den derzeitigen Stand der Vorbereitungen informieren.

Die Ausbreitung der Corona-Pandemie, gerade in einem kalten Herbst wie diesem, und die damit einhergehenden staatlichen Maßnahmen und Verordnungen, stellen uns vor neue Herausforderungen. Klarerweise müssen und wollen wir aufeinander achten und uns nicht gesundheitlich gefährden, gleichzeitig sehen wir es als eine Notwendigkeit und keine beliebige freiwillige Entscheidung, unsere Kämpfe im urbanen Raum weiterzuführen und dementsprechend auch miteinander zu diskutieren und zusammenzukommen. [weiter ..]

Berlin: Die Liebig34 ist geräumt. Aufruf zu Tag X Demo

Es fühlt sich unfassbar an diese Worte in die Tasten zu tippen: Die Liebig34 ist geräumt.
Um 7:00 begannen Robocops an Zäunen, Türen, Fenster und Barrikaden zu sägen und zu flexen und gegen 11:00 wurden dann auch die letzten Bewohner*innen der Liebig34 aus den Räumen gezerrt.
Wir sind traurig. Wir weinen. Wir sind erschöpft. WIR SIND WÜTEND.
Sie können nicht ahnen, welche Entschlossenheit sie in uns geweckt haben. Dieser Akt der Gewalt wird in einem Akt der Gegengewalt und Selbstverteidigung explodieren. Schon so viel Solidarität sind in den letzten Nächten, Monaten, Jahren passiert und hat gezeigt, was wir in der Lage sind zu tun. Diese Räumung ist ein Moment der Radikalisierung. Wir können ihn nutzen und gemeinsam unseren Hass auf diese Scheiße Ausdruck verleihen. [weiter ..]

Winterthur: Zensur, Besetzung für ein soziales Zentrum

Wir haben das Gebäude an der Talackerstrasse 99 diesen Freitag Abend besetzt. Nachdem es seit mehr als 3 Jahren leer steht, wollen wir das ehemalige Sulzer-Bürogebäude neu beleben und ein soziales und kulturelles Zentrum aufbauen.

Aktuell „gehört“ das Gebäude der Implenia, welche mit Grossprojekten wie z. B. Der LokStadt sowie der Aufwertung von Hegi eine treibende Kraft in der Entwicklung von Winterthur zu einer „Stadt der Reichen“ ist.

Mit der ZENSUR wollen wir einen Raum schaffen, der es Menschen ermöglicht, Projekte ohne viel Geld umzusetzen. Damit es sich alle leisten können, kreativ zu sein, sport zu machen, Filme zu zeigen und Diskussionen zu veranstalten. Jeder Person soll es hier möglich sein, mit ihren Vorschlägen sowie Fähigkeiten die ZENSUR mitzugestalten und so ihre Wünsche und Ideen kollektiv zu erfüllen und verwirklichen. [weiter ..]

Berlin: Aufruf zur demo gegen die räumung der Liebig34! Chaos statt räumung

Demo 03.10. – Friedrichshain – 21 Uhr

Wir sind wütend! Wütend darauf, dass uns die Liebig34 genommen werden soll. Wütend darauf, dass jeder Versuch eines selbstbestimmten Lebens versucht wird zu zerschlagen. Wir haben keinen Bock mehr auf die ganzen Bullenschikanen im Kiez und überall. Wir haben deren Repression satt, den Staat und seine Bediensteten, die es unmöglich machen, dass Menschen die Stadt gestalten, in der sie leben. Wir scheißen auf Investor*innen für die Berlin nichts weiter ist, als ein Monopoly Spielbrett, auf dem sie ihre Häuser umherschieben können. Wir haben keinen Bock auf die Yuppies, die mit ihren Neubauten und Eigentumswohnungen, die Menschen verdrängen, die hier ihr Leben verbringen, für die die Straße und der Dorfplatz mehr ist, als bloß der Weg zum Co-Working Space.
Wir fordern eine Stadt von unten. Wir wollen Häuser besetzen. Wir wollen selber entscheiden, wie wir leben wollen. [weiter ..]

Athen: Aufruf zur internationalen Solidarität für ein Gerichtsverfahren am 18.September

Am 18.September findet im Evelpidon Gericht in Athen die Verhandlung gegen zwei Gefährten aus Berlin und zwei Gefährten aus Athen statt. Am 26.November 2017 wurden die vier Personen bei der gewaltsamen Räumung des Gare Squat, im Athener Stadtteil Exarchia, festgenommen. Neben weiteren Anklagepunkten wird Ihnen Hausfriedensbruch, versuchte gefährliche Körperverletzung, Verweigerung der kriminaltechnischen Identifizierung sowie der Besitz von explosionsgefährlichen Stoffen und Sprengbomben vorgeworfen. Diese Räumung war die erste von dreien, in deren Folge die vier Gefährten für 4 Tage inhaftiert wurden. Sie wurden unter Auflagen, bzw. gegen Kaution freigelassen und sollen sich nun, fast drei Jahre später, vor Gericht verantworten. [weiter ..]

Berlin: 09.10.20 Räumungsversuch der Liebieg34 – Don’t touch Liebig34!

Heute, am 15. September haben wir Post vom Gerichtsvollzieher T. Knop bekommen. Es wird angedroht die Liebig34 am Freitag, den 9. Oktober um 7 Uhr zu räumen!

Das werden wir nicht zulassen!
Wie kann es angehen, dass ein Räumungsversuch geplant wird, obwohl öffentlich bekannt ist, dass sich ein anderer Verein als der beklagte in den Räumen befindet?
Wie kann es sein, dass in Zeiten, in denen eine zweite Welle von Corona und #StayHome erwartet wird, ein Zuhause von so vielen Leuten geräumt werden soll?
Wie kann es sein, dass gerade jetzt in Zeiten von faschistoiden Aufmärschen und Rechtsruck so massiv gegen ein feministisches, linkes und queeres Hausprojekt angegangen wird?

Wir sind wütend, aber entschlossen. Wir werden die Liebig 34 nicht ohne weiteres aufgeben.

Unterstüzt uns in unserem Kampf.
Kommt zu den Vollversammlungen, nervt Politiker*innen und Hausbesitzende.
Seid kreativ! Lasst uns den Räumungsversuch zum Desaster machen! [weiter ..]